Ostern in der jungen Familie
„Ich bin drei“, Kira unterstreicht die Zählung mit gestreckten Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. „Ich bin ein Tiger“, faucht sie. Der schwarze Farbepunkt auf der Stupsnase lässt sie dennoch nicht besonders gefährlich aussehen.
In der Kita stand heute Tiereschminken auf dem Programm. Das gefällt Kira, genauso wie das Basteln und das Malen. In der evangelischen Kindertageseinrichtung „Unter dem Regenbogen“ wird den Kindern auch viel von den christlichen Festen erzählt.
Was weiß die Dreijährige über Ostern? Sie zieht die Nase kurz kraus, schnappt sich ihr Kuscheltier Kuh und verschwindet in ihr Zimmer.
Mutter Kerstin sieht ihr lächelnd nach. „ Ich lege Wert auf Traditionen, sie geben Halt im Leben“.
Das Haus der Pipjorkes bewachen bereits einige Osterhasen, Narzissen stemmen sich gegen den kalten Wind, gefilzte Schafe kuscheln auf der Fensterbank. „Meine erste Ostererinnerung ist ein besonders schöner Sonnentag.
Wir wohnten in einem Hochhaus. An diesem Ostersonntag sind wir zu Freunden gefahren. In deren Garten waren die Eier versteckt. Der Tag war so warm, dass wir im Sommerkleidern getobt haben“, erinnert sich Kerstin Pipjorke. Was ihre Eltern ihr vorgelebt haben, will sie auch an ihre Tochter weitergeben.
Mittlerweile sind Kira und Kuh wieder am Tisch samt einem bunten Osterei. Marke „Unkaputtbar“. Das hat sie bereits in der Krabbelgruppe gebastelt. Eier, Hasen und Lämmer gehören ganz klar für Kira zu Ostern. Im Keller wartet ein großer Karton mit der restlichen Osterdekoration auf das gemeinsame Auspacken.
Gelebte Tradition besteht aus Selbstverständlichkeiten. Eier selbstbemalen gehört dazu. Karfreitag kommt bei den Pipjorkes kein Fleisch auf den Tisch. Eier werden im Garten versteckt. Die Großeltern kommen zu Besuch.
Gemeinsam Zeit zu verbringen und den Alltag vergessen, ist der jungen Familie wichtig. Fest des Lebens ist für sie Ostern. Und falls es einen Familiengottesdienst gibt, dann werden sie auch dort mit andern feiern.