Ein Ohrenschmaus sind die orientalischen Klänge, die Andreas Heuser vom Transorientorchestra seiner Gitarre entlockt. Gemeinsam mit Kioomars Musayyebi an der persichen Santur gab er einen Vorgeschmack auf die kulturellen Leckerbissen, die der Kirchentag präsentieren wird. Aufgetreten sind die beiden bei der Vorstellung des Kulturprogramms des Kirchentags.
Mehr als 600 kulturelle Veranstaltungen warten auf die Teilnehmenden des Kirchentags. Höhepunkte sind die Auftritte von Anna Loos, Culcha Candela, dem Bundesjugendjazzorchester und Adel Tawil. „Sie alle werden auf der gleichen Bühne stehen – auf dem Hansaplatz mitten im Herzen der Stadt“, kündigt Prof. Dr. Julia Helmke, die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages an.
Das Depot in der Dortmunder Nordstadt wird zu Kulturkirche, in der aktuelle Fragestellungen aus den Themenfeldern Heimat und Kunstfreiheit diskutiert werden. Mit dabei sind Hans Dieter Heimendahl, Programmchef von Deutschland Radio Kultur, die Schriftstellerin Thea Dorn und Johann Hinrich Claussen, Kulturbeauftragter der EKD, sowie der Intendant der Ruhrfestspiele Olaf Kröck.
Im Sweet Sixteen, dem Programmkino im Depot, findet die Filmreihe des Kirchentages statt. Darunter ist der mit dem Grimmepreis prämierte Dokumentarfilm „The Cleaners – Im Schatten der Netzwelt“. Regisseur Züli Aladag wird die Hintergrunde und die Arbeit zu seinem Film „Die Opfer – Vergesst mich nicht!“ aus der Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“ erläutern.
In der Zeche Zollern wird unter dem Leitgedanken „Erinnern, Begegnen, Bedenken“ u.a. Geschichte aus dem Revier erzählt. Das Hoesch-Museum zeigt eine Ausstellung zum Thema „Migration und Religion im Ruhrgebiet“.
Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow verweist darauf, dass alleine das von der Landeskirche verantwortete regionale Kulturprogramm 77 Veranstaltungen an 38 Orten mit 1.200 Mitwirkenden beinhaltet. Der „nachhaltigste Beitrag“, so Bülow, des kompletten Kulturprogramms wird ein Werk des italienischen Graffiti-Künstlers Vesod sein. An den Mauern der JVA Dortmund gestaltet er ein riesiges Wandgemälde. Unter dem Titel „Dennoch vertrauen?“ setzt der Künstler sich mit einem klassischen Gemälde, Caravaggios „ungläubigem Thomas“, auseinander.
In der Martener Immanuel-Kirche findet die Aufführung „Orgel 4.0“ statt. Der Organist Oliver Fiedler bietet ein Rundumerlebnsi mit vier Orgeln und 16 Lautsprechern. „Das wird ein Musikerlebnis, das alle Vorstellungen von einem normalen Orgelkonzert sprengt“, verspicht von Bülow.
„Kommen Sie und lassen Sie sich von diesen Angeboten begeistern. Staunen Sie und machen Sie mit,“ fordert Julia Helmke auf. Und ergänzt: „Wir freuen uns auf Sie.“