„Die Schöpfung Gottes ist auf Vielfalt angelegt. Die Kirche legt Zeugnis von ihrer göttlichen Bestimmung ab, indem sie sich entschieden und erkennbar an der Gestaltung des Zusammenlebens in der offenen Gesellschaft beteiligt."(EKD Erklärung Vielfalt anerkennen, 2009)
Integrationsfragen sind mit Fragen des interreligiösen Dialogs eng verbunden. Zum einen ist der Islam ein Ergebnis der Einwanderung. Zum andern spielen Integrationsfragen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eine wichtige Rolle. Auf beiden Seiten ist die Evangelische Kirche gefordert. Es geht darum, vom multikulturellen Nebeneinander zum interkulturellen Miteinander zu gelangen.
In Dortmund engagiert sich das Referat intensiv im Dialogprojekt Integration mit aufrechtem Gang, einem integrationspolitischen Netzwerks, und kooperiert mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Dortmund.
Zuletzt wurde die Toleranzkampagne „Wir ALLE sind Dortmund“ mitinitiiert.
Im Jahr 2013 hat der Ausschuss gesellschaftliche Verantwortung des Kirchenkreises einen ungewöhnlichen Text verfasst, das Dortmunder Toleranzedikt.
In Dortmund gibt es einen Trägerkreis Integration mit aufrechtem Gang. Im Trägerkreis arbeiten verschiedene gesellschaftliche Gruppen Milieu übergreifend zusammen, auch Vertreter der Stadt Dortmund nehmen teil.
Ziel ist der Dialog zwischen den Eingewanderten – den Neuen Deutschen – und den Bio-Deutschen. Dafür wurden die drei Dortmunder Integrationskonferenzen und Bürger-Arbeitskreise organisiert – zu einer Zeit, als das Thema noch nicht in aller Munde war. Danach und bis heute gibt es viele Kampagnen und Veranstaltungen, die IMAG organisiert hat. Dazu gehören Interkulturelle Straßenfeste, das FORUM INTEGRATION oder die Kampagne „Dortmund ist Heymat“. Zuletzt wurde die Kampagne „Wir ALLE sind Dortmund“ unterstützt.
Nachdem die Stadt 2012 einen eigenen Masterplan Integration aufgelegt hat, haben sich die Aufgaben des Trägerkreises verändert. Er versteht sich heute als Netzwerk für integrationspolitische Fragestellung. Darum begleitet er den Masterplan der Stadt, indem er im Experten-Beirat und den Arbeitsgruppen mitwirkt. Außerdem hält IMAG Kontakt zum Integrationsrat der Stadt, zu verschiedenen Migranten-Selbstorganisation und nicht zuletzt dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Dortmund. MIADO-KI.
Mitglied im Trägerkreis sind unter anderem die beiden Stadtkirchen, der Integrationsrat der Stadt Dortmund, der Rat der muslimischen Gemeinden, der Migrantenverband VMDO, der DGB, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die Auslandsgesellschaft.
Geleitet wird der Trägerkreis IMAG von einem Sprecherrat, in dem Pfarrer Friedrich Stiller die Evangelische Kirche vertritt.
In den Jahren 2003/ 2004 wurden die ersten drei Dortmunder Integrationskonferenzen entwickelt, eine Pionierleistung zu einer Zeit, als alle nur Hartz IV diskutierten. Nach und nach widmete sich auch die Stadt verstärkt dem Thema und entwickelte einen Masterplan Integration. Seitdem kooperiert IMAG mit dem Kommunalen Integrationszentrum und unterstützt die städtischen Integrationskongresse. Dort verleiht die Stadt Dortmund seitdem auch einen Integrationspreis.
IMAG ist sehr stolz darauf, dass drei seiner Mitglieder mittlerweile Träger des Dortmunder Integrationspreises sind: Marlies Haarmann (2012†), Barbara Heinz und Ahmad Aweimer.
Der Trägerkreis Integration mit aufrechtem Gang hat die Kampagne „Dortmund ist Heymat“ in den Jahren 2010 - 2013 durchgeführt. Das verstörende Y mitten in der Heimat soll signalisieren, dass Dortmund Heimat auch für die geworden ist, die zugewandert sind.
Dies wurde mit einem schönen Give-away verdeutlicht: Einer Parkscheibe, auf deren Rückseite beim Drehen das Wort Heimat mit Buchstaben aus vielen Sprachen verbunden wurde.
Daraus hat sich ein interessantes Fotoprojekt entwickelt: Immer ein Immigrant und ein Bio-Deutscher lassen sich mit dem Motto „Dortmund ist Heymat“ fotografieren. Über die Zeit entsteht so eine einmalige Dokumentation des Miteinanders.
IMAG unterstützt die Toleranzkampagne „Wir ALLE sind Dortmund“. Dazu wurde eine Konferenz im Herbst 2015 im Rathaus organisiert. Außerdem wurde das Fotoprojekt weiterentwickelt und mit dieser Kampagne verbunden.
Downloads und Links
Über die Jahre hat der Trägerkreis IMAG immer wieder interessante Veranstaltungen mit spannenden Gästen durchgeführt. Hier finden Sie einige Dokumente, die über den Tag hinaus Bedeutung haben.
Im Rahmen der Kampagne „Wir alle sind Dortmund“ wurde mit Stadt und Religionsgemeinschaften die Konferenz Vielfalt und Zusammenhalt im Herbst 2015 mitorganisiert. Die Hauptvorträge hielten der ehem. Ratsvorsitzende der EKD und eine Wissenschaftlerin der Bertelsmannstiftung.
Das Forum Integration ist eine Veranstaltungsreihe des Trägerkreises Integration mit aufrechtem Gang. Sie wird seit vielen Jahren durchgeführt und greift aktuelle Themen der Integrationspolitik auf.
Jeweils zu Beginn der Interkulturellen Woche in Deutschland hat der Trägerkreis über mehrere Jahre ein interkulturelles Straßenfest in der Dortmunder Innenstadt auf dem Westenhellweg organisiert. Leider gab es seit 2012 Überschneidungen mit einer Dortmunder Großveranstaltung. Seitdem engagiert sich IMAG bei der Internationalen Woche der Stadt, die in der Regel im Mai/Juni stattfindet.
Der Trägerkreis hat 2003 damit begonnen, integrationspolitische Debatten in der Stadt anzustoßen. 2004, 2005 und 2008 wurden die drei ersten Dortmunder Integrationskonferenzen organisiert. Etwa 100 - 150 Menschen nahmen jeweils teil. Zwischenzeitlich wurden 7 Bürger-Arbeitskreise mit insgesamt 200 Mitgliedern organisiert zu Themen wie Frauen, Partizipation, Jugend oder Religion. Leider gab es heftige Störungen durch Integrationsgegner. Seitdem die Stadt einen Masterplan Integration entwickelt hat und selbst sog. Integrationskongresse durchführt, unterstützt IMAG dies im Expertenbeirat und den Arbeitsgruppen. Dort verleiht die Stadt Dortmund auch den Dortmunder Integrationspreis (2015).