Das Engagement für ein soziales Miteinander im Geiste von Gerechtigkeit und Nächstenliebe findet sich an vielen Stellen in der Evangelischen Kirche. Zu allererst natürlich im eigenen Wohlfahrtsverband, dem Diakonischen Werk, dann aber auch in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis.
Das Referat für Gesellschaftliche Verantwortung engagiert sich bei besonderen Herausforderungen im Bereich der Sozialpolitik. Schwerpunkte aus Sicht der verfassten Kirche werden je nach Situation gesetzt.
In Dortmund und Lünen sind dies vor allem Flucht und Asyl, Armut und Erwerbslosigkeit sowie Forensik. Immer geht es dabei um Solidarität mit Bedrängten, mit Menschen am Rand der Gesellschaft. Hintergrund ist die Verpflichtung der Kirche, Kirche für andere (Dietrich Bonhoeffer) zu sein. Daraus folgt ein Eintreten für ein friedliches und gerechtes Miteinander auf der Basis des christlichen Menschenbildes. Das heißt auch immer wieder Flagge zeigen in gesellschaftlichen Konflikten - um der Sache und der Menschen willen.
Ständig aktuelle Informationen zur Sozialpolitik bietet diese informative Internetseite des Landes:
Die hohe Zahl der Geflüchteten seit 2014 wird das Land noch auf Jahre hinaus bewegen. Mit einer beispiellosen Willkommensskultur haben viele Menschen im Land ein unvergessliches Zeichen gesetzt. Nicht zuletzt viele Christinnen und Christen haben dieses aus vollem Herzen unterstützt. Jetzt kommt es darauf an, die anstehenden Integrationsaufgaben zu bewältigen und das gesellschaftliche Klima positiv zu gestalten für ein zukunftsorientiertes Zusammenleben.
Auch die Evangelische Kirche in Dortmund und Lünen hat sich vielfältig engagiert. In einem eigenen Dossier wird über die Arbeit mit Geflüchteten fortlaufend berichtet.
Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung ist Synodalbeauftragter für Flüchtlinge. Das Referat hat seit Beginn der neuen Lage etliche Aufgaben im Kirchenkreis übernommen. Es unterstützt die Kirchengemeinden und ehrenamtlich Engagierte bei ihrem Einsatz für Geflüchtete.
Mit allen interessierten Gemeinden und dem Diakonischen Werk wurde ein Arbeitskreis Flucht und Asyl gebildet. Kirchengemeinden oder engagierte Gemeindeglieder können sich an das Referat wenden, das den Arbeitskreis koordiniert.
Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung hat die Erstberatung für Fragen des Kirchenasyls im Kirchenkreis übernommen. Zwei erfolgreiche Kirchenasyle hat es bereits in Dortmund gegeben. Kirchenasyl bleibt trotzdem ein besonderer Weg in außerordentlichen Notlagen. Für alle Beteiligten ist dies mit außerordentlichen Anforderungen verbunden. Neben der persönlichen Beratung ist Pfr. Stiller auch zum Vortrag in Presbyterien und bei Veranstaltungen bereit.
Handreichung zum Kirchenasyl - Landeskirche Diakonie Westfalen
Die Unterstützung von Ehrenamtlichen aus dem kirchlichen Bereich, aber auch darüber hinaus, ist ein besonderer Schwerpunkt. Frühzeitig wurden Fortbildungen zur Einführung angeboten. Zurzeit wird das Netzwerk für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe in Dortmund unterstützt.
Netzwerk für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe
Mehrere Beschlüsse der Kreissynode hat das Referat vorbereitet und begleitet.
Auch Dämme gegen den Rechtspopulismus zu bauen, der die Situation ausnutzt, ist praktischer Flüchtlingsschutz. Das Referat organisiert für den Kirchenkreis den lokalen Zusammenschluss Unterstützung der bundesweiten Allianz, die die EKD mit gegründet hat.
Vorträge und Statements zum Thema sollen helfen, den biblischen Auftrag zum besonderen Schutz der Flüchtlinge mit Leben zu füllen.Sie können Pfr Stiller ansprechen.
Landeskirche und Kirchenkreis haben die Gemeinden und Privatpersonen gebeten, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung hat mit der Verwaltung grundlegende Informationen zusammengestellt.
Das Referate ist behilflich, Kontakte zum Flüchtlingsbeauftragten der Landeskirche, Pfarrer Helge Hohmann vom IKG, zu vermitteln.
Armut ist eine andauernde Herausforderung für Christen und Kirche. Es geht neben praktischer diakonische Hilfe auch darum, die Mechanismen der Ausgrenzung zu überwinden, nicht zuletzt in der Kirche selbst. Alles beginnt damit, hinzuschauen und Armut im eigenen Umfeld bzw. die Lebenssituation armer Menschen wahrzunehmen.
Die Bibel erinnert vielfältig an die Solidarität mit armen Menschen. Die Kirchen haben sich darum gemeinsam zur Option für die Armen bekannt.Befähigung zu Eigenverantwortung und Solidarität fordert die EKD in ihrer Denkschrift Gerechte Teilhabe.
In Dortmund und Lünen gibt es immer wieder lokale Bündnisse zur Überwindung von Armut. Der Pfarrer für gesellschaftliche Verantwortung hat viele Jahre an verantwortlicher Stelle in der Dortmunder Armutskonferenz (1996-2007) mitgewirkt. Seit 2007 vertritt er den Kirchenkreis in der Kommission „Soziale Stadt“ des Dortmunder Oberbürgermeisters .
2014 hat das Referat gemeinsam mit Kirchengemeinden aus allen Regionen der Stadt ein Bündnis geschmiedet für eine kirchliche Armutskonferenz in Dortmund. Die Diakonie, die Stadt, der DGB und viele andere haben mitgewirkt. Noch nicht erledigt ist die Aufgabe, im eigenen kirchlichen Bereich die Wege der Teilhabe zu stärken.
Es geht darum, das Thema auch in der Kirche wachzuhalten.
Das Dortmunder Arbeitslosenzentrum wurde 1983 von der Evangelischen Kirche mitgegründet. Sie reagierte damit auf die anhaltende Arbeitslosigkeit im Ruhrgebiet. Der Kirchenkreis und etliche Kirchengemeinden sind seitdem Mitglied im Verein, der das Dortmunder Arbeitslosenzentrum begleitet.
Zu Beginn des Jahres 2015 wurde der Bereich umstrukturiert. Die Beratungsstelle ist seitdem der AWO eingegliedert. Der Verein setzt sich weiterhin für die Belange der erwerbslosen Menschen ein und thematisiert die prekären Lebenssituationen von Armut betroffener Menschen. Pfarrer Stiller vertritt den Ev. Kirchenkreis im Verein und wurde 2014 auch zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Alle wichtigen Informationen zum Arbeitslosenzentrum finden Sie auf der Internetseite des Vereins.
Die Ansiedlung einer forensischen Klinik ist für jede Stadt eine Herausforderung. Die Begegnung mit psychisch kranken Rechtsbrechern und der Bau einer gesicherten Klinik im Stadtteil lösen bei vielen Angst und auch Widerstand aus. Aber was sind die Alternativen? In einer menschenwürdigen Gesellschaft sind forensische Kliniken die Lösung, nicht das Problem, denn sie schützen die Gesellschaft und sorgen dennoch für eine menschenwürdige Behandlung der Patient/innen. Im Bereich des Kirchenkreises gibt es seit 2000 eine forensische Klinik in Dortmund, seit 2012 wird eine weitere in Lünen geplant.
Pfarrer Stiller hat die Ansiedelungen in Dortmund und Lünen begleitet. Er ist seit 2001 im Beirat der Wilfried-Rasch-Klink in Dortmund tätig. 2011 hat er einen Initiativkreis in Lünen mitbegründet. 2013 wurde er zum Mitglied des landesweiten Initiativkreises „Sicherheit durch Therapie in Nordrhein-Westfalen“ der Landeskirchen Rheinland und Westfalen berufen, der sich für eine bessere Akzeptanz des Maßregelvollzugs in NRW einsetzt.
Im Jahr 2000 wurde Dortmund Standort einer Klinik für forensische Psychiatrie, die heutige Wilfried-Rasch-Klinik. Die Ev. Kirche hat sich von Anfang an für eine akzeptierende Haltung eingesetzt. Pfarrer Stiller ist seit 2001 Vertreter der Evangelischen Kirche im (Planungs-) Beirat. Von 2001 bis 2014 war er Vorsitzender des (Planungs-)Beirates, seitdem ist er stellvertretender Vorsitzender.
2011 erfuhren die Lüner, dass auch ihre Stadt Standort einer forensischen Klinik werden soll. Es formierte sich von Anfang an heftiger Widerstand. Die Ev. Kirche gründete zusammen mit der Kath. Kirche, dem DGB und Einzelpersönlichkeiten die Plattform "Mut zur Verantwortung". Sie unterstützt seitdem eine sachliche Information über den Maßregelvollzug und bietet denen, die Forensik für eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe halten, ein Netzwerk.
Im Mai 2014 wurde ein Planungsbeirat für die Lüner Ansiedlung gegründet. Die Evangelische Kirche ist vertreten durch Pfarrer Moselewski, die Plattform "Mut zur Verantwortung“ durch das Mitgied des Initiativkreises Hans-Dieter Kahleyß.
Der Initiativkreis "Sicherheit durch Therapie" wurde im Januar 1997 gegründet. Seinerzeit war die Landesregierung mit einer Neuansiedlung wegen des örtlichen Widerstandes gescheitert. Aufgrund der Erfahrungen änderte das Land im Jahr 1999 das Maßregelvollzugs-Gesetz und verbesserte so die Chancen auf Neuansiedlungen.
Der Initiativkreis unter Vorsitz des damaligen Evangelischen Präses Manfred Buß wollte die Akzeptanz für den Maßregelvollzug im Land verbessern helfen und die Landesregierung bei den fälligen Neuansiedlungen beraten. Er wandte sich mit der Erklärung „Sicherheit durch Therapie“ an die Öffentlichkeit.
Der Initiativkreis existiert bis heute und hat in der 2. Runde der Neuansiedlung seit 2012 lokale Akteure an den neuen Standorten beraten. Vorsitzender ist der langjährige Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Westfalen und Pfarrer i. R. Günther Bahrenhoff. Pfarrer Stiller wurde in 2013 in den Initiativkreis berufen.
2014 veröffentlichte der Initiativkreis einen neuen Aufruf gemeinsam mit prominenten Unterzeichnern.