10.12.2018

„Erhebt eure Häupter“

Adventsgottesdienst der Dortmunder Mitternachtsmission

Gestiegen sind die Anforderungen an die Dortmunder Mitternachtsmission. Das berichtete Andrea Hitzke, Leiterin der Beratungsstelle für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel, bei dem traditionellen Adventsgottesdienst der Mission in der Stadtkirche St. Petri.

Eingeladen hatte sie unter dem Bibelspruch „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ Die Arbeitsbelastung, so Hitzke, die bei dem Gottesdienst die Predigt hielt, sei auch im Jahr 2018 „enorm angestiegen“. Und das, obschon sie und ihre Mitarbeiterinnen bereits im letzten Jahr an der Grenze der Belastbarkeit gestanden hätten. Immer mehr Opfer von Menschenhandel würden die Hilfe der Mitternachtsmission suchen.

„Die Schicksale der Frauen machen uns fassungslos.“ Sie seien darüber entsetzt, „wie mit Menschen, die auf der Flucht sind, umgegangen wird; wie sie ausgebeutet und vergewaltigt werden, wie verhindert wird, sie zu retten, wie ihre Leiden verharmlost werden und dass Begriffe wie `Asyltourismus´ es sogar bis in die Tagesschau schaffen.“

Die Welt als „Heimat aller Menschen“ beschwor die Liturgin Andrea Auras-Reiffen. „Die biblische Botschaft ist radikal“, argumentierte die Stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises. Gott käme in unsere Welt, „auch wenn wir ihn noch nicht sehen“.

Hundert Jahre alt geworden ist in diesem Jahr die Mitternachtsmission in Dortmunder. Sie habe „vielen Menschen geholfen, die gesellschaftlich an den Rand gedrückt wurden.“ Hitzke betonte, dass sie in ihrer Arbeit Anerkennung und Dankbarkeit erfahren. Das motiviere, sich weiter zu engagieren. Fritz Krämer vom Rotary Club Dortmund Westentor bestärkte die Mission darin, denn „die Menschen, die zu Ihnen kommen, können oft wieder nach vorn schauen.“

Musikalisch gestaltet haben den Gottesdienst Hannah Schmidt (Orgel) und Tim Gruber (Trompete).

Foto: Stephan Schütze
Das Team der Dortmunder Mitternachtsmission hat den Gottesdienst zum 2. Advent in St. Petri mitgestaltet. Foto: Stephan Schütze