08.02.2018

Frauen gegen Rechtspopulismus

Der rechtspopulistischen Meinungsmache entgegentreten – das war das Ziel der Veranstaltung „Frauen, wehrt euch!“

Unter diesem Titel hatten Dortmunder Frauenverbände, der evangelische Kirchenkreis und das Gleichstellungsbüro der Stadt ins Rathaus eingeladen.

Gekommen waren weit über hundert Frauen. „Großartig, dass so viele erschienen sind“, so Justine Grollmann, Ratsfrau und Vorsitzende der Frauenverbände Dortmunds, bei ihrer Begrüßung. Durch die rechte Meinungsmache würde es den harterrungenen Frauenrechten „mehr und mehr an den Kragen“ gehen, beklagte sie. Vor allem Frauen seien es, deren Rechte von dem aufkommenden Rechtspopulismus beschnitten würden. Zurück an den Herd und zur Kindererziehung – „diese Entwicklung hat mich schwer getroffen“.

„Erschreckend“ sei es, so Maresa Feldmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund, „dass wir heute ein roll-back in der Gleichstellung erfahren“.

Die Veranstaltung hatte sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam Vorgehensweisen zu erarbeiten, um rechtspopulistischer Propaganda entgegenzutreten. Daniel Pascal Zorn hatte als Referent des Abends über den „Umgang mit Rechtspopulisten“ berichtet. Zorn, von Hause aus Philosoph, ist Buch- und Zeitschriftenautor. In die Auseinandersetzung mit Rechtspopulisten ist er nach eigenem Bekunden „hineingewachsen“. Denn seit Jahren befindet er sich u.a. in den sozialen Medien in ständiger Diskussion und Auseinandersetzung mit den Rechten.

Aus eigener Anschauung berichtete er über die Diskussionsstrategie der Rechtspopulisten und wie man vermeiden kann, ihnen in die Falle zu laufen. Seine Empfehlung: gelassen reagieren und nicht auf Provokationen eingehen. Moralische Empörung auf rechtspopulistische Äußerungen seien von den Rechten gewollt; sie würden „solche Reaktionen in ihre Erzählungen einbauen“. Zorns Tipp: „Fragen sie bei rechten Behauptungen doch einfach mal nach dem `Warum´.“ Das führe zur Verunsicherung und bringe das Gegenüber „schnell in die Bredouille“.

Unterschiedliche Aspekte des Themas haben die Frauen in insgesamt sechs Foren und Arbeitsgruppen behandelt. Dabei ging es unter anderem um Argumentationstraining und Umgang mit Wortergreifungsstrategien, um Frauen mit Fluchterfahrung und antifeministische Meinungsmache.

Deutlich wurde, so Grollmann, „wir Dortmunderinnen werden auch weiterhin wachsam sein und unsere Stimme erheben.“

Foto: Stephan Schütze
Gesellschaftlicher Rechtsruck und Angriffe auf die Gleichstellung der Geschlechter waren Themen bei der Veranstaltung „Frauen, wehrt euch“. Unser Foto zeigt die Veranstalterinnen. Foto: Stephan Schütze