14.02.2018

Genau der Richtige

Pfarrer Hendrik Münz übernimmt die Kreispfarrstelle „Notfallseelsorge“.

„Knocking on Heaven´s Door“, eines der bekanntesten Stücke von Bob Dylan, ist nicht gerade ein typisches Kirchenlied. Im Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Hendrik Münz aus seiner Hörder Gemeinde und zu seiner Einführung in die neue Kreispfarrstelle mit dem Schwerpunkt Notfallseelsorge ist es dennoch gespielt worden. Beifall hat die Gruppe „Kehrsaite“ dafür bekommen, genau wie für weitere untypische Kirchenlieder in dem Gottesdienst; illustrieren sie doch etwas vom Inhalt der neuen Pfarrstelle.

Zwei Professionen vereine Pfarrer Münz, so Andrea Auras-Reiffen, die Ständig Stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises. Einerseits gäbe es den Pfarrer im Talar oder auch in Jeans „und da ist zum anderen der freiwillige Feuerwehrmann mit Helm und Uniform sowie der Notfallseelsorger.“ Beide Berufe hätten das gleiche Anliegen: Leben zu schützen, zu bewahren und zu retten.

Kirche und Feuerwehr gehörten bei Hendrik Münze eigentlich immer zusammen. Denn als Jugendlicher hatte er ein Abkommen mit seinen Eltern geschlossen: er geht nur dann zum Konfirmandenunterricht, wenn er der Jugendfeuerwehr beitreten darf. Die Feuerwehr, das war sein Ding, doch den Konfiunterricht fand er schließlich überhaupt nicht schlecht. Und damit war der Grundstein für den künftigen Beruf des jetzt 37-Jährigen gelegt. Gebürtig in Wanne-Eickel,  hat er in Bochum und Münster Theologie studiert.

Im Vikariat hat es ihn in den Kirchenkreis Unna verschlagen. Seit 2009 ist er in Dortmund. Zunächst als Synodalvikar für den Superintendenten des damaligen Kirchenkreises Dortmund-Süd, dann, ab 2012, zur Hälfte in der Hörder Gemeinde und zur anderen Hälfte in der Notfallseelsorge. Doch in Wirklichkeit, so Auras-Reiffen sei er zu 100 Prozent Notfallseelsorger und zu 100 Prozent Gemeindepfarrer gewesen. „Manchmal was das schon eine Zerreißprobe“, gesteht Münz. „Wenn es auf Konfifreizeit ging und das Handy laufend klingelte, weil es Probleme bei Einsätzen gab.“

Jetzt, bei dem Gottesdienst, sei man „im Abschiedsmodus“, so  der Hörder Gemeindepfarrer Martin Pense. „Tschüss sagen fällt schwer“, ergänzte seine Kollegin, Pfarrerin Susanne Schröder-Nowak.

Auch Münz verabschiedete sich aus seiner Gemeindestelle mit dem oft zitierten weinenden Auge. Viele nette Menschen habe er hier kennengelernt und vor allem lobt er das „sehr schöne Zusammenarbeiten mit den Kolleginnen und Kollegen“. Es sei kein „Anlass zum Jubeln, dass ich die Gemeinde hinter mir lasse.“ Aber es sei auch kein Grund zum Ärgern. „Denn dadurch hat Jesus keinen Dienstleister weniger.“ So oder so, die Seelsorge sei die Muttersprache der Kirche.

Mit allen guten Wünschen führte Michael Stache, Ständig Stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises, Hendrik Münz in seine neue Pfarrstelle ein. Und Dr. Hauke Speth von der Dortmunder Feuerwehr ist sich, an Pfarrer Münz gewandt, ganz sicher: „Du bist genau der Richtige für diese wichtige Stelle“.

Foto: Stephan Schütze
Kollegen, Presbyterium, Freunde und Weggefährten verabschiedeten Pfarrer Hendrik Münz aus der Hörder Gemeinde in seine neue Pfarrstelle als Notfallseelsorger. Foto: Stephan Schütze