Ein Vierteljahrhundert alt wurde das Dortmunder Islamseminar. Nach den Anschlägen von Solingen und Mölln haben der Evangelische Kirchenkreis, das Katholische Forum und Dortmunder Moscheevereine diese Initiative gegründet. Wichtig ist ihr der Austausch und das friedliche Zusammenleben von Christen, Juden und Muslimen. Ende Juni hatte das Islamseminar im Reinoldinum seinen 25. Geburtstag gefeiert. Den Festvortrag hatte der Theologe und Historiker Prof. Dr. Heiner Bielefeld gehalten.
In ihrem Grußwort für den Kirchenkreis illustrierte Andrea Auras-Reiffen, Stellvertretende Superintendentin, wie sehr sich in diesen 25 Jahren unsere Gesellschaft gewandelt und verändert hat. Nach 9/11 sei plötzlich „eine unserer Religionen mit diesem Terror identifiziert“ worden. „Auf einmal kamen Menschen unter Druck, sich immer wieder dafür rechtfertigen zu müssen, dass sie und ihre Religion nichts, aber auch gar nichts, mit diesem gewalttätigen Tun und Gedankengut zu tun haben.“
Ein weiteres wichtiges Datum in diesem Vierteljahrhundert sei 2014/15 die Fluchtbewegung gewesen, mit der der Rechtspopulismus gewachsen sei. Er würde das Christentum für seine Zwecke benutzen. Die Botschaft Jesu Christi fordere dazu auf, Friedensstifter zu sein und nach den nächsten und seinen Bedürfnissen zu fragen. Die Rechtspopulisten „machen aus dieser großherzigen, Volks- und Religionsgrenzen übergreifenden Botschaft eine engstirnige und reaktionäre Volkideologie“.
Im Laufe der letzten 25 Jahre sei auch in Dortmund viel geschehen, so Auras-Reiffen. Sie nannte die Friedensgebete der Religionen, das gemeinsame Gedenken nach Terroranschlagen, auch das Fußballspiel der Religionen und das Stadtfest „DortBunt“. Auras-Reiffen ist sicher: „In unseren beiden Religionen steckt eine große Friedensressource – ein großes Friedenspotential, eine starke Friedensverantwortung.“
