23.11.2018

Kirchenasyl in Dortmund erfolgreich beendet

Nigerianerin darf Asyl in Deutschland beantragen

Zum vierten Mal in den letzten Jahren wurde ein Kirchenasyl der Evangelischen Kirche in Dortmund erfolgreich beendet. Eine Gemeinde im Kirchenkreis hatte von Juni bis Oktober einer jungen, alleinstehenden Frau christlichen Glaubens aus Nigeria Asyl gewährt. Sie sollte als ‚Dublin-Fall‘ nach Italien zurückgebracht werden, war dort aber von Menschenhändlern bedroht. Die Behörden in Italien konnten ihr keine sichere Unterbringung garantieren. Jetzt kann sie nach einer Mitteilung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der Bundesrepublik Asyl beantragen.

Die Kirchenasyl gewährende Gemeinde hatte sich schon zuvor mehrere Monate lang intensiv um die junge Frau gekümmert. Für die Gemeinde bedeutete das Kirchenasyl eine große Verantwortung, weil sie die gesamte Grundversorgung mit Nahrung, Kleidung und Wohnung organisieren und finanzieren musste. Wichtig war für die Gemeinde auch die seelsorgliche Begleitung. Aus aktiven Ehrenamtlichen hatte sich ein Unterstützerkreis gebildet, der sich täglich um die Geflüchtete kümmerte.

Der Kirchenkreis bedankt sich bei der Gemeinde und dem Unterstützerkreis für ihr Engagement. „Solche Solidarität ist ein praktisches Zeichen unseres christlichen Glaubens“, so Friedrich Stiller, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung. Der Geistliche, für die Erstberatung Kirchenasyl im Kirchenkreis zuständig, weist aber auch darauf hin, dass die Hilfsmöglichkeit für die Gemeinden in Zukunft schwerer werde, weil die Innenministerkonferenz die Bedingungen für Kirchenasyl erschwert habe.

Demgegenüber ist die Nachfrage nach Kirchenasyl allerdings sprunghaft gestiegen. Bis Sommer hatte der Kirchenkreis bereits so viele Anfragen erhalten wie im gesamten letzten Jahr.

Das vorausgegangene Kirchenasyl hatte die Evangelische Kirche im Juni erfolgreich beendet.

 

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Symbolbild/Archiv/EKD-Themenjahr Reformation und Politik. Foto: ekd.de