01.07.2018

Mehr Spielfreude als bei der WM

Fußballturnier der Religionen in Dortmund

Diesmal hatten die Imame die Nase vorn. Beim abschließenden Fußballspiel der Geistlichen – Evangelische Pfarrer gegen muslimische Imame – gewannen die Muslime mit 4:2. Zum 13. Mal bildete das Match der Würdenträger den Abschluss des Interreligiösen Dortmunder Fußballturniers. Das Turnier der Laien hatte zuvor das Team der jüdischen Gemeinde für sich entschieden.

Erstmals war der Fußball der Religionen in diesem Jahr eingebettet in das Hoeschparkfest. Bei herrlichem Sommerwetter waren zahlreiche Dortmunderinnen und Dortmunder zu dem Stadtteil-Event gekommen. So feuerten auch mehr Besucherinnen und Besucher als im Vorjahr die Kicker an und freuten sich mit ihnen über den Spaß am Sport und die Freude am überkonfessionellen Miteinander.

Wie schon in den vergangenen Jahren begann das abschließende Spiel mit der gemeinschaftlichen Verlesung der ‚Dortmunder Selbstverpflichtung‘, mit der sich die Religionsvertreter zu gegenseitigem Respekt und Toleranz bekennen. Geleitet wurde die Partie der evangelischen und muslimischen  Geistlichen von einem jüdischen Schiedsrichter. Den fachkundigen und gleichsam unterhaltsamen Live-Kommentar steuerte Sportmoderator Johannes Hoppe vom Dortmunder Radiosender 91,2 bei.

Am Rand des grünen Rasens konnten sich Sportfreunde und Gäste über allerlei Kulinarisches aus unterschiedlichen Kulturkreisen freuen. Interessante Informationen gab es im ‘Pavillon der Religionen‘, der diesmal inmitten der Angebote auf dem Hoeschpark-Festplatz zu finden war.

Den Pokal nahmen die Kicker der Imame schließlich aus den Händen von Stadträtin Birgit Zoerner entgegen, die in Vertretung des Schirmherrn, Oberbürgermeister Ullrich Sierau, gekommen war. Viel wichtiger als der Wettkampf war aber auch den Siegern die fröhliche, partnerschaftliche Atmosphäre am Turniertag.

Die Vertreter der Religionen weisen damit in Dortmund längst über das einmalige Event hinaus. Sie beweisen auch im Alltag Fairplay und gegenseitige Achtung. So setzte das Fußballturnier der Religionen erneut nachhaltig Zeichen. Imame und Pfarrer zeigten im Hoeschpark auf allen Ebenen deutlich mehr Spielfreude als manche Akteure der aktuellen Fußball-WM.

Foto: Stephan Schütze
Stadträtin Birgit Zoerner überreichte den Pokal an die Imame, die beim Interreligiösen Fußballspiel 4:2 gegen die Pfarrer siegten. Foto: Stephan Schütze