05.03.2018

Soziale und ökologische Probleme im Blick

Weltgebetstag der Frauen mit ökumenischen Gottesdiensten gefeiert

„Die Natur hält vieles für uns bereit: Gold, Bauxit, die Andiroba Bäume und auch die Meeresschildkröten. Unsere Verwandten an der Küste setzen sich für ihren Schutz ein. Wir versuchen, von der Natur zu leben und sie zugleich zu schützen.“ Das sagt Alima, eine junge Frau aus Surinam.

Vorgelesen wurde ihr Statement beim Weltgebetstag der Frauen am 2. März in der Propsteikirche.
Die Frauen aus den Gemeinden St. Reinoldi, St. Marien, der Propsteigemeinde und des Katholischen Forums hatten hierher eingeladen, um gemeinsam den Weltgebetstag zu feiern. Fröhlicher Beginn war mit Kindern der Kindertagesstätte St. Reinoldi/St. Marien, die für die Besucherinnen ein kleines Geschenk hatten und mit einem Lied auf den Gottesdienst einstimmten.

In diesem Jahr haben Frauen aus Surinam die Liturgie des Weltgebetstages vorbereitet, der „Gottes Schöpfung ist sehr gut“ zum Thema hatte. „Wir danken Gott für das wunderschöne Land Surinam, ein Land mit einem unvorstellbaren Reichtum an Pflanzen und Tieren, mit einer Vielfalt von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die miteinander in Frieden leben können“, hieß es deshalb im Gottesdienst.

Das kleinste Land Südamerikas vereint afrikanische, niederländische, kreolische, indische, chinesische und javanische Einflüsse. Entsprechende Kurzbiografien von Frauen sind in der Propsteikirche verlesen worden, die die dortigen Probleme veranschaulichten. Schwankende Rohstoffpreise sorgen dafür, dass das Sozialsystem kaum noch finanzierbar ist.

In den Familien nimmt die Gewalt gegen Frauen und Kinder zu, viele schwangere Mädchen brechen die Schule ab und Frauen prostituieren sich aus finanzieller Not. „Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können“, so eine Sprecherin im Gottesdienst. Deshalb wurde in Deutschland, genau wie in der Schweiz und in Österreich, die diesjährige Kollekte für drei Frauenorganisationen in Surinam gesammelt, darunter die Nationale Frauenbewegung.

Auch Umweltprobleme und die gemeinsame Sorge für die Schöpfung nahm der Weltgebetstag in Blick. „Gott, wir vergessen, dass wir die Erde nur geliehen haben, denn wir haben die Natur mancherorts bereits unwiederbringlich zerstört“, so Alima.

In Dortmund, Lünen und Selm ist der Weltgebetstag in vielen Gemeinden, sowohl evangelischen als auch katholischen, gemeinsam gefeiert worden. Weltweit fanden die Gottesdienste in über 100 Ländern statt. In Deutschland sind dazu hunderttausende Besucherinnen und Besucher erwartet worden.

Die Idee zu der inzwischen weltweit größten ökumenischen Basisbewegung der Frauen stammt aus den USA, wo sich Christinnen 1887 erstmals zu einem Weltgebetstag versammelten. 1927 wurde der erste internationale Gebetstag gefeiert. Seit 1949 wird dieser Tag auch in Deutschland begangen. Die Evangelische Frauenhilfe von Westfalen hat das Internationale Komitee des Weltgebetstages in diesem Jahr für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.

Foto: Stephan Schütze
Ein fröhlicher Start in den Weltgebetstag war in der Propsteikirche mit Kindern aus dem Kindergarten St. Reinoldi/St. Marien. Foto: Stephan Schütze