27.12.2018

Spendobel ist einzigartig

Dortmunder Spendenparlament unterstützt jährlich zehn Projekte

„Das Tolle an Spendobel ist die Vielfalt“, sagt Barbara Temminghoff, Geschäftsführerin des Dortmunder Spendenparlaments. Und damit meint sie nicht nur die Vielfalt bei den jährlich ausgewählten Projekten, sondern auch die Vielfalt der Menschen, die sich im Parlament engagieren.

Dort sitzen Personen des öffentlichen Lebens sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den evangelischen Gemeinden, Diensten und Einrichtungen, aber eben auch ganz normale Dortmunderinnen und Dortmunder. Jeder Mensch, der sich als Fördermitglied engagiert, kann die Spendobel-Projekte mitaussuchen. „Das ist einzigartig“, weiß Barbara Temminghoff, „andere Spendenparlamente sammeln Geld und verteilen es anschließend. Bei Spendobel können die Geberinnen und Geber direkt entscheiden, welches der vorgestellten Projekte sie fördern wollen.“

Dass die gespendeten Gelder zu 100 Prozent bei den Projekten ankommen, hat etwas damit zu tun, dass der Kirchenkreis, der Spendobel 2001 ins Leben rief, Verwaltungskosten und den Aufwand für Öffentlichkeitsarbeit in vollem Umfang finanziert. Jedes Jahr werden zehn lokale Projekte ausgewählt, die bekannt gemacht werden und für die gesammelt wird. Gerade wurden die neuen Projekte bestimmt.

Darunter ist das Projekt „Gesundes Frühstück – starke Kinder“, das gleich in zweifacher Hinsicht hilft. Das Christliche Jugenddorf (CJD) in Oespel unterstützt benachteiligte Menschen bei der beruflichen Rehabilitation bzw. bei der Ausbildung – z. B. in der Hauswirtschaft. Die Auszubildenden bereiten unter Anleitung in der Küche der Friedensschule in Marten ein „Frühstücksbuffet“ für jede Schulklasse zu. Die Tischdekoration wird mit den Kindern einer Klasse (immer abwechselnd) vorbereitet. Durch das Projekt bekommen alle Grundschülerinnen und Grundschüler ein gesundes Frühstück, die Auszubildenden lernen professionell einen „Kunden“ zufrieden zu stellen.

Beworben werden auch zwei Bildungsprojekte: „Kirche macht Schule“ bietet Kurse für nachträgliche Schulabschlüsse für Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund an. „Schlau dabei“ fördert Kinder aus zugewanderten Familien durch ehrenamtliche Betreuung von Bildungspatinnen und -paten.  Besonders ist auch eine Ferienfreizeit für wohnungslose Männer und Frauen. Für diese Menschen ist die Freizeit nicht nur ein Urlaub, sondern eine Zeit ohne Hunger und Kälte, mit einem Bett und einem Frühstück. Für die meisten von uns selbstverständlich, für Wohnungslose eine besondere Situation, eben Urlaub.

Foto: Bandermann
"Kirche macht Schule" kümmert sich um nachträgliche Schulabschlüsse für Migrantinnen. Foto: Bandermann