28.08.2018

Wasser für alle

Ausstellung in der Aplerbecker Georgskirche

Es ist so selbstverständlich. Einfach den Wasserhahn aufdrehen und schon fließt das kühle oder auch warme Nass. Ob zum Trinken oder Kochen, Duschen oder Waschen. Wasser in guter Qualität ist unser täglicher Begleiter. Eine Selbstverständlichkeit für uns, ein Traum für andere. Darauf macht die Ausstellung „Wasser für alle“ in der Aplerbecker Georgskirche aufmerksam.

Anlässlich des zehnjährigen Engagements der dortigen Weltgruppe für das Wasserprojekt in Bondo/Kenia gibt es einen Einblick in die Lage der dortigen Wasserversorgung und der Hilfe aus Dortmund. Bondo, am Viktoriasee gelegen, gehört zu den am meisten benachteiligten Gebieten Kenias mit der schlechtesten Infrastruktur und einer Arbeitslosenquote von über 50 Prozent.

Trotz seiner Lage am See mangelt es an sauberem Trinkwasser. Ein Leitungsnetz gibt es nicht. 1,5 Millionen Menschen müssen täglich viele Kilometer zurücklegen, um sich an ungeschützten offenen Wasserstellen mit Wasser zu versorgen. Die Gefahr, sich mit Keimen zu infizieren, ist groß, auch weil die Wasserstellen gleichzeitig zum Wäschewaschen, zum Baden der Kinder oder Tränken des Viehs genutzt werden.

Sauberes Wasser aus dem Tank direkt nebenan statt schmutziges Wasser aus dem Tümpel weit weg ist deshalb die Leitlinie des Engagements der Weltgruppe Aplerbeck. Gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation GENO/CDI, dem Informationszentrum Dritte Welt Dortmund, der Stadt Dortmund, dem Land NRW und weiteren Partnern hat sie seit 2008 in insgesamt sechs Projektphasen 39 Regenwassertanks mit Fassungsvermögen von 6.000 und 24.000 Litern an Schulen, Kirchen und Community Centern errichtet.

Sie fangen das saubere Regenwasser von den Wellblechdächern auf und stellen den Zugang zu Trinkwasser sicher. 10.000 Menschen haben so eine saubere Wasserversorgung in ihrer Nähe. Drei weitere Tanks sind aktuell in Planung. Ein einzelner Tank, so berichtet Almut Vierling von der Weltgruppe, kostet mehr als 6.000 Euro. Angesichts des dortigen Durchschnittsverdienstes von 90 Euro ist das eine unerschwingliche Investition für die Bewohner von Bondo.

Lob gab es deshalb für dieses „fantastische Projekt“ von Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Eröffnung der Ausstellung. „Das Engagement, das Sie seit zehn Jahren leisten, sucht ihresgleichen.“ Der Dortmunder OB war so begeistert, dass er ankündigte, einen weiteren Wassertank aus eigener Tasche zu finanzieren. Lob auch von Gemeindepfarrer Dr. Johannes Majoros-Danowski: „Zehn Jahre Wassertankprojekt ist eine schier unglaubliche Arbeit.“ GENO/CDI, die sich in einem Schreiben für die langjährige Unterstützung bedankt, sieht die Zusammenarbeit mit den Aplerbeckern sogar als „Gotteshilfe“.

Die Ausstellung macht auch den Kampf ums Wasser, seine Verschmutzung und den Wasserhunger der Landwirtschaft und der Industrie deutlich. So werden zur Produktion eines einzigen Rindersteaks rund 3.000 Liter Wasser verbraucht. Ein T-Shirt bringt es auf 2.500 Liter.

Öffnungszeiten

Ausstellung "Wasser für alle"

Georgskirche, Dortmund-Aplerbeck
Ruinenstraße 37

Bis zum 26. September:

  • Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 14 bis 17 Uhr
Foto: Stephan Schütze
Bei der Ausstellungseröffnung: Mitglieder der Weltgruppe gemeinsam mit Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Foto: Stephan Schütze