22.03.2018

Zeitreise in die Passionsgeschichte

Kita-Kinder haben den Ostergarten in St. Nicolai gestaltet.

Riechen und hören, anschauen und zuschauen, anfassen und sogar etwas mitmachen – mit allen Sinnen erfahrbar ist der Ostergarten in der St. Nicolai-Kirche an der Lindemannstraße. Das ganz Besondere dabei: Kinder des Familienzentrums St. Nicolai haben ihn gemeinsam mit drei ihrer Erzieherinnen vorbereitet, erarbeitet und gestaltet. Angefangen von Jesu Einzug in Jerusalem über das Passahmahl, die Gefangennahme im Garten Gethsemane und den grausamen Höhepunkt der Kreuzigung erzählt der Ostergarten die Passionsgeschichte bis zur Auferstehung.

Insgesamt sind zehn Stationen der Ostergeschichte in der Kirche aufgebaut. Apropos gebaut: Die Kinder der Kita haben vieles, ja, das meiste davon selbst gebastelt und gemalt. Das Jerusalemer Stadttor beispielsweise, das die Besucher gleich am Kircheneingang empfängt, die vielen großformatigen Bilder, die sowohl den Kreuzweg als auch den Auszug zum Passahmahl schmücken, das Fladenbrot auf dem Abendmahlstisch oder die kleine Höhle, in der Jesus begraben war. Etwas mehr geholfen haben die Erzieherinnen bei der Jesusgestalt und dem Osterlamm. Die Kinder sind auch dabei, wenn die Besucherinnen und Besucher durch den Sinnespark  geführt werden. Selbst einzelne Szenen spielen sie. So teilen sie beim letzten Abendmahl den Wein (der in Wirklichkeit Saft ist) aus und machen mit bei der Verurteilung von Jesus durch Pilatus.

Vor einem Jahr ist Susanne Schmidt, eine der Erzieherinnen, auf die Idee gekommen, mit den Kindern einen Ostergarten zu gestalten. Drei Monate lang haben die Erzieherinnen die Kinder für den Ostergarten begeistert und ihnen die Passionsgeschichte näher gebracht. Dann ging es für sechs Wochen ans Basteln und Malen. Im Gegensatz zu anderen Ostergärten sollte er eigentlich „schlicht und einfach“ sein, erklärt Ira Kersebaum, die Kita-Leiterin. Doch, so fügt sie gleich hinzu: „so schlicht und einfach ist er gar nicht geworden.“ Und tatsächlich: es ist eine kleine Zeitreise, in der die Besucher die Passionsgeschichte erleben können – mit Musik und Tanz, mit gespielten Szenen und biblischen Nachbauten zum Anfassen.

Premiere war im Gottesdienst am 18. März. Zu sehen ist er noch bis zum 8. April. Bis dahin haben sich schon einige für Führungen angemeldet. Andere Kita-Kinder sind dabei, aber auch, so erzählt Pfarrer Thomas Böhmert, Konfis und die Frauenhilfe. Schon jetzt steht fest, dass der Ostergarten ein Erfolg geworden ist. Vermutlich denkt Susanne Schmidt auch deshalb bereits über ein neues Projekt nach. „Einen Weihnachtsgarten könnte ich mir auch gut vorstellen“, verrät sie.

Führungen

  • Kleingruppen oder einzelne Personen können sich noch für Führungen am
    4. April und am 6. April, jeweils von 10 bis 11 Uhr, anmelden.
    Telefon: 0231 125849.
Foto: Stephan Schütze
Stolz präsentieren die Kita-Kinder (hier vor dem Auferstehungsgarten) „ihren“ Ostergarten in der St. Nicolai-Kirche (rechts Susanne Schmidt, links Ira Kersebaum und Pfarrer Thomas Böhmert). Foto: Stephan Schütze