Von 1994 bis 2004 war Brandt Landesrabbiner von Westfalen-Lippe und zugleich Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund.
Superintendentin Heike Proske drückt im Namen des Kirchenkreises Dortmund ihr Bedauern über den Verlust aus und erinnert an seinen Einsatz für den christlich-jüdischen Dialog. Die Synodalbeauftragten des Kirchenkreises, Annette Back und Friedrich Stiller, übermittelten dies auch Vertretern der Gemeinde. In Erinnerung sind beispielsweise seine persönlichen Worte zum Zusammenleben der Religionen nach dem 11. September 2001. In seiner Amtszeit wurde der jüdische Kindergarten in Dortmund eröffnet.
Auch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, hat den Verstorbenen als „prägende Gestalt des christlich-jüdischen Dialogs in Westfalen und in Deutschland“ gewürdigt. So hatte er großen Einfluss auf die Neufassung der Kirchenordnung, mit der sich die Landeskirche zu ihren jüdischen Wurzeln und zum „Juden Jesus“ bekannte.
Brandt war mehr als 30 Jahre jüdischer Präsident der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Deutschland. Die Allgemeine Rabbinerkonferenz Deutschlands, deren Ehrenvorsitzender er war, bezeichnet ihn in ihrem Nachruf zudem als „Doyen des liberalen Judentums“.