16.03.2021

März 1934 – Bekenntnis von damals ist Verpflichtung für heute

‚AK Christ*innen gegen Rechtsextremismus‘ erinnert und lädt ein zu Veranstaltung: 'Ver-"Querdenker" - Neue Mischszene am rechten Rand'

„Es würde meine Arbeit und Stellung in der Kirche und in der Partei sehr fördern, wenn ich die Berechtigung hätte, bei entsprechenden Gelegenheiten eine S.A.-Uniform zu tragen.“ So bettelte 1934 der damalige ‚Bischof‘ der evangelischen Kirche im Raum Westfalen, Bruno Adler, die braunen Machthaber der NSDAP an. Nur einen Tag später, am 16. März 1934, setzte er mit seinen Kameraden zum endgültigen Angriff auf die Kirche an. Aber ihrem Versuch, die Macht in der westfälische Provinzialsynode an sich zu reißen, widerstanden die bekenntnistreuen Kräfte um Präses Karl Koch und gründeten in Dortmund reichsweit die erste ‚Bekenntnissynode‘.

Zur diesjährigen ‚Internationalen Woche gegen Rassismus‘ erinnert der Dortmunder Arbeitskreis Christ*innen gegen Rechtsextremismus an den Jahrestag der Ereignisse von 1934. „Das klare Bekenntnis von damals ist für uns heute Mahnung und Verpflichtung zugleich“, so der Sprecher des Arbeitskreises, Pfarrer Friedrich Stiller.

Und noch auf weitere Weise bringen sich die engagierten Protestantinnen und Protestanten in die Aktionswoche ein. Für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund hatten Friedrich Stiller und Sabine Fleiter, ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises, den Stadtrundgang ‚Rechtsextremismus in Dortmund – eine Stadt wehrt sich‘ entwickelt. Der vielbeachtete Rundgang wurde jetzt in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund verfilmt. Auf diese Weise wird der informative, politische Stadtrundgang trotz Corona vielen Menschen zugänglich sein.

Darüber hinaus laden Christ*innen gegen Rechtsextremismus zu einer digitalen Vortragsveranstaltung für kommenden Montag, den 22.3. um 20 Uhr ein. Damit will der Arbeitskreis auf Gefahren durch die sogenannte ‚Querdenkerszene‘ aufmerksam machen. Zum Thema „Ver-Querdenker – neue Mischszene am rechten Rand?“ referiert Dr. Harald Lamprecht, Weltanschauungsbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Sachsen. Man sehe die Entwicklung nicht erst seit dem Angriff auf den Reichstag im August 2020 kritisch, so die Veranstalter. Offenbar entstehe eine neue Mischszene von Coronaleugnern, Rechtspopulisten und Rechtsextremisten.

Mehr Infos zu den Veranstaltungen

  • Im Einladungsflyer zu den Veranstaltungen
    "Demokratie stärken - Rechtspopulismus entgegentreten"
    und in unserem Kalender.