Zum zweiten Mal nach 2021 machten sich Menschen in Dortmund auf den Weg der Verbundenheit. Er war historische Stadtführung und Demonstration zugleich: Vertreter*innen der jüdischen Kultusgemeinde und der christlichen Kirchen suchten gemeinsam mit Schüler*innen des Max-Planck-Gymnasiums und vielen Interessierten die Stationen des jüdischen Lebens von damals und heute auf und setzten ein Zeichen gegen Antisemitismus.
„Wir bekennen uns öffentlich zu unserem Miteinander, wir bekennen uns öffentlich zur religiösen Toleranz, und wir bekennen uns vor allem zur Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in unserer Stadt“, sagte Friedrich Stiller vom Referat für gesellschaftliche Verantwortung des Kirchenkreises Dortmund. „Der Weg der Verbundenheit ist auch ein echter Weg, den wir heute zusammen gehen. Dabei kommen wir ins Gespräch und versuchen, die anderen besser zu verstehen. Und wenn’s drauf ankommt, haken wir uns auch unter.“
So stellten die Teilnehmenden am Standort der alten Synagoge nahe der Oper gemeinsam die Umrisse des 1938 zerstörten Gotteshauses nach, erfuhren beim Besuch im Kindergarten, wie die Polizei jüdische Einrichtungen schützt und lernten bei einem koscheren Eis jüdische Speiseregeln verstehen. Auch gab es Musik und Tanz, und am Ende wurde gemeinsam gefeiert.