Delegation aus Dortmund bei den Feierlichkeiten der Partnerkirche
Seit mehr als 30 Jahren gibt es die Partnerschaft zwischen der Methodistischen Kirche Sri Lankas und dem Kirchenkreis Dortmund, ehemals Dortmund-Mitte. Sie wird mit einem jährlichen Austausch von Delegationen intensiv gepflegt. Ende Juni besuchten Superintendent Ulf Schlüter, Pfarrerin Birgit Worms-Nigmann sowie Inge und Hartmut Winkels die Insel im Indischen Ozean. Im Gespräch mit Uwe Bitzel berichtet Ulf Schlüter über seine Eindrücke.
UB: Etwa 8.000 Kilometer sind es bis nach Sri Lanka. Vier Tage waren Sie vor Ort. Das ist eine kurze Zeit für eine lange Strecke.
Ulf Schlüter: Das war wirklich ein sehr komprimierter Aufenthalt. Obwohl wir nur so wenig Zeit hatten, war es unseren Partner ganz wichtig, dass wir kamen.
UB: Warum?
Schlüter: Weil an diesem Wochenende das zweihundertjährige Bestehen der Methodistischen Kirche Sri Lankas gefeiert wurde. Es waren Methodisten, die am 29. Juni 1814 von Portsmouth aus in Galle auf Sri Lanka gelandet sind – nach einer sechsmonatigen Seereise. Einen Tag später, so die Überlieferung, haben sie ihren ersten Gottesdienst gefeiert. Und das gilt als Geburtsstunde der Methodistischen Kirche auf Sri Lanka.
UB: Ihr Besuch war folglich eine besondere Delegationsreise.
Schlüter: Wir als Partner sollten unbedingt zu diesem offiziellen und repräsentativen Akt vor Ort sein. Es gab einen großen Festgottesdienst, der in Colombo in einer anglikanischen Kathedrale gefeiert wurde. Drinnen waren zwei-, vielleicht auch dreitausend Leute und draußen nochmal fünftausend. Unsere Partner haben den Geburtstag ihrer Kirche also richtig groß gefeiert. Und unsere Anwesenheit dabei war Ihnen so wichtig, dass sie uns schon im letzten Jahr eingeladen hatten.
UB: Besuche aus früheren Jahren hatten auch die Versöhnung zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien als Schwerpunkt. Ist das noch Thema?
Schlüter: Versöhnung ist schon in der Natur dieser Kirche angelegt. Denn über die Volksgruppen hinweg bilden hier Singhalesen und Tamilen eine Kirche. Das zeigte sich auch im Gottesdienst, der dreisprachig gefeiert wurde – singhalesisch, tamil und englisch. Das Selbstverständnis unserer Partner ist: wir gehören zusammen und lassen uns nicht auseinanderdividieren. Und deshalb wird in den vormals umkämpften Gebieten auch Wiederaufbauarbeit geleistet und Menschen, die traumatisiert sind, begleitet.
UB: Wann gibt es den Gegenbesuch?
Schlüter: Vermutlich im Mai 2016. Dann organisiert die Landeskirche ein großes Partnerschaftstreffen unter dem Stichwort „Reformation und Eine Welt“. Und in diesem Zusammenhang wollen wir gerne mit Vertretern unserer Dortmunder Partnerkirchen eine Partnerschaftskonferenz machen.