08.05.2015 // Weichenstellungen

2015 ist ein Jahr der weltweiten Gipfeltreffen

New York und Bayern, Addis Abeba und Paris – vier Orte, in denen es in diesem Jahr wichtige Weichenstellungen geben könnte.

Wichtige Weichenstellungen

New York und Bayern, Addis Abeba und Paris – vier Orte, in denen es in diesem Jahr wichtige Weichenstellungen geben könnte. In New York tagt im September die UN-Vollversammlung zur sogenannten „Post-2015-Agenda“, im bayrischen Elmau treffen sich die G7-Industriestaaten, in Addis Abeba kommt die nur in Fachkreisen bekannte „Internationale Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung“ zusammen und Ende des Jahres ist Paris die Gastgeberin des Weltklimagipfels. UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnet deshalb 2015 als „Schicksalsjahr“.

Einen Überblick über dieses Jahr der Gipfel gab Danuta Sacher, Vorstandsvorsitzende von Terre des Hommes, auf Einladung der Werkstatt Ökumene Eine Welt des Evangelischen Kirchenkreises.

Soziale Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt zusammen zu bringen, ist für Sacher ganz wichtig. „Jetzt ist es endlich soweit“, kommentiert sie im Blick auf die Gipfeltreffen in diesem Jahr. Gerade von der UN-Vollversammlung im September erwartet sie, „dass eine globale Entwicklungsagenda beschlossen wird, die beide Fragen zusammenführt.“

In der Tat liest sich der Vorschlag dazu beeindruckend. So sollen Hunger und Armut in allen ihren Formen weltweit beendet werden, ein gesundes Leben gesichert und dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergriffen werden. Insgesamt 17 solcher Vorschläge gibt es.

Danuta Sacher bewertet sie positiv, schränkt aber auch ein: „Es sind zunächst mal Absichten.“  Sicher seien sie nicht auf einen Schlag zu verwirklichen, doch sie seien so etwas wie ein „Kompass“, der zeige, wo es lang zu gehen habe.

Auch die G7 wollen die Themen Klima und internationale Arbeits- und Sozialstandards behandeln. Hier zeigte sich Sacher deutlich kritischer. Die G7 sind für sie ein „anachronistischer Machtclub“. Denn man bräuchte keine Vereinbarungen von sieben Staaten, sondern von allen 193.

Überhaupt sei die Frage, übrigens auch bei der Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, ob man auf Privatinitiative und ungeregelten Markt setzen wolle oder auf einen dauerhaften öffentlichen Sektor.

Foto: Stephan Schütze
Danuta Sacher (rechts) von Terre des Hommes informierte über das „Jahr der Gipfeltreffen 2015“.