14.10.2013 // Dorstfelder Kirche entwidmet

Abschied gefeiert

„Ich kann es gut verstehen, dass man traurig ist“, so Superintendent Michael Stache. Traurig darüber, dass die Dorstfelder Kirche entwidmet wurde.

Dorstfelder Kirche ist entwidmet

„Ich kann es gut verstehen, dass man traurig ist“, so Superintendent Michael Stache. Traurig darüber, dass die Dorstfelder Kirche entwidmet wurde. Schließlich sei sie ein sichtbares Zeichen, das das Ortsbild von Dorstfeld prägt.

Am 13. Oktober 2013 hatte die Gemeinde in einem festlichen Gottesdienst die Kirche an der Hochstraße 10 entwidmet. Anschließend gab es im CVJM-Heim, Wittener Straße 12, Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch.

Grund für die Entwidmung sind zurück gehende Gemeindegliederzahlen und geringer werdende Haushaltsmittel. 2006 hatten sich die damals fünf Kirchengemeinden in Dorstfeld, Oespel, Kley und Marten zur Elias-Kirchengemeinde zusammengeschlossen, um finanziell weiter handlungsfähig zu bleiben.

Der Erhalt aller drei denkmalgeschützten Kirchen im Gebiet war aus Kostengründen nicht möglich. Sanierungsmaßnahmen hätte man sich auf Dauer nicht leisten können. So stand bald fest, dass die Gemeinde nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für die Dorstfelder Kirche suchen wird.

Jetzt verabschiedete sich die Gemeinde von der Kirche als Ort, wo regelmäßig Gottesdienste stattfinden. Die Kirche sei, so Stache, „ein imposantes Bauwerk“. Er lobte ihre Akustik und ihre architektonische Gestaltung. Doch seien nach protestantischem Glauben Kirchen keine „heiligen Orte“. Nicht das Gebäude zähle, sondern das, „was in ihm geschehen ist.“

Der Grundstein der Kirche wurde am 14. Juni 1903 gelegt. Bereits zwei Jahre zuvor hatte die Gemeinde den Bau der Kirche beschlossen, nachdem sie 1899 das Grundstück dazu gekauft hatte. Am 18. Januar 1905 fand die Einweihung statt. Die Kapelle der Wilhelmschule reichte damals für die stark wachsende Gemeinde nicht mehr aus.

Die Entwidmung der Kirche ist nach dem Kirchenrecht notwendig. Obschon nach der Entwidmung andere Nutzungsformen möglich sind, können dennoch weiterhin Gottesdienste gefeiert werden.  „Die Erinnerung bleibt“, sagte deshalb auch Gert Steding, Vorsitzender des Presbyteriums, im Gottesdienst. „Für das Empfinden der Gemeinde wird diese Kirche immer eine Kirche bleiben.“

Die Gemeinde bemüht sich in Zusammenarbeit mit den Bürgern und Verantwortlichen eine neue Nutzung zu finden. „Sie soll“,  so Pfarrer Thomas Weckener, „nicht nur die Erhaltung sichern, sondern auch das Gebäude wieder mit Leben füllen.“

Von der Dorstfelder Kirche als Ort, in dem regelmäßige Gottesdienste gefeiert werden, verabschiedete sich die Gemeinde. Foto: Stephan Schütze