31.03.2015 // Pfarrer Tschentscher und Pfarrer Borgstedt verlassen Gemeinde

Abschied nach Jahrzehnten

38 ½ und 33 ½ Jahre verbrachten Frank Tschentscher und Hans-Joachim Borgstedt als Pfarrer im Dortmunder Nordwesten.

Pfarrer Frank Tschentscher und Pfarrer Hans-Joachim Borgstedt verlassen ihre Gemeinde

38 ½ und 33 ½ Jahre – mehr als ihr halbes Leben verbrachten Frank Tschentscher und Hans-Joachim Borgstedt als Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Kirchlinde-Rahm beziehungsweise in der Evangelischen Miriam-Kirchengemeinde Dortmund. Der neue Gemeindename ist der Vereinigung mit der Kirchengemeinde Huckarde am 1. Januar dieses Jahres geschuldet.

Mit einem Gottesdienst am Palmsonntag in der vollbesetzten Kirche in Kirchlinde wurden die beiden von dem Ständig Stellvertretenden Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund, Michael Stache, entpflichtet. Pfarrer Tschentscher geht in den Ruhestand, Pfarrer Borgstedt in den Vorruhestand.

Zu Beginn des Gottesdienstes erinnerte Pfarrer Peter Schäfers an den Flugzeugabsturz in den französischen Alpen, bei dem auch eine ehemalige Gemeindesekretärin und ihr Ehemann ums Leben kamen. Mit einer Schweigeminute gedachten die Anwesenden aller Opfer.

Der Predigttext zum Palmsonntag behandelte Jesu Einzug nach Jerusalem. Hans-Joachim Borgstedt sagte dazu: „Viele Menschen in Jerusalem hielten Palmzweige zu Ehren des Königs in den Händen und jubelten ihm zu.“

Um launig fortzufahren: „Die Gemeinde hier hat keine Palmzweige dabei.“ Daraus schloss er: „Sie jubelt innerlich. Sie gehen!“ Ob es wirklich so war? Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher jedenfalls schmunzelten und schwiegen.

Michael Stache dankte den beiden Theologen für ihre Dienste in der Gemeinde. Sie hätten ihr Amt zum Wohle der Gemeinde wahrgenommen, sagte er. „Sie haben das Bild der Evangelischen Kirche vor Ort über Jahrzehnte geprägt.“

Obwohl sie jetzt frei von Dienstpflichten seien, blieben sie trotzdem Pfarrer. „Gottesdienste halten, taufen und das Abendmahl austeilen ist weiterhin möglich.“

Mit den Segenswünschen des Ständig Stellvertretenden Superintendenten und Mitgliedern des Bevollmächtigtenausschusses der Gemeinde endete die Entpflichtung.

Nach dem Gottesdienst konnten sich Gemeindeglieder, Vertreter und Vertreterinnen aus den Gemeindegruppen, der Kindergärten, der Katholischen Schwestergemeinde und viele mehr mit persönlichen Grußworten im Gemeindesaal von Frank Tschentscher und Hans-Joachim Borgstedt verabschieden.

Ein ganz besonderer Gruß erreichte dabei Frank Tschentscher. Dem langjährigen Vorsitzenden des Minsk-Kreises überbrachte sein Nachfolger, Peter Ohligschläger, Grüße von der weißrussischen orthodoxen Partnerschaftsgemeinde. Für Frank Tschentscher sei in Minsk immer ein Zimmer frei, hieß es darin.

Die Schlussworte gebührten den Pfarrern, die schon den ganzen Tag im Mittelpunkt standen. Borgstedt: „Danke allen. Danke für die gemeinsame Arbeit. Es war aber nicht nur gemeinsame Arbeit. Es war auch ein gemeinsames Leben.“ Und Tschentscher: „Danke für die Gemeinschaft und die Toleranz. Dank an alle, die sich in die Gemeinde eingebracht haben.“

Bevor die Stimmung am Ende zu sentimental werden konnte, fügte er mit Blick auf die personellen Veränderungen in der Gemeinde hinzu: „Es wird Zeit, dass frischer Wind in die Gemeinde kommt.“

Foto: Stephan Schütze
Mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Kirchlinde wurden Pfarrer Frank Tschentscher (3.v.l.) und Pfarrer Hans-Joachim Borgstedt (4.v.l.) verabschiedet. Mit im Bild sind Pfarrer Frank Riemer (l.), Pfarrer Peter Schäfers (2.v.l.) und Pfarrer Michael Stache (r.).