Synode des Evangelischen Kirchenkreises Lünen tagte in Lünen-Süd
Die letzte Synode des Evangelischen Kirchenkreises Lünen endete am Montag nicht sang- und klanglos. Mit einem Glas Sekt und dem Stück „My Way“, von Saxophonist Michael Gick dargeboten, ließen die Synodalen den Vorhang fallen.
Die Kreissynode im Paul-Gerhardt-Gemeindehaus Lünen-Süd war geprägt von der Erwartung des neuen Evangelischen Kirchenkreis Dortmund am 1. Januar 2014. Er ist ein Zusammenschluss der vier Kirchenkreise in Dortmund und Lünen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, so Superintendent Winfried Moselewski auf der Kreissynode, "werden wir Abschied vom Kirchenkreis Lünen nehmen". Zur Abschiedsfeier, so verriet Moselewski, habe sich Kreiskantorin Jutta Timpe mit dem "Gloria" von Vivaldi bereits etwas Besonderes ausgedacht. Gloria, also Ruhm oder Ehre, passe, denn "auf Rühmliches und Ehrenwertes kann der Kirchenkreis Lünen zurückschauen."
Viele dieser Aspekte aus der 53jährigen eigenständigen Geschichte der Evangelischen Kirche in Lünen und Selm benannte Moselewski auf der Synode. Er schlug einen Bogen vom Engagement der Lüner evangelischen Kirche gegen die Abschiebung von Flüchtlingen, für Frieden und gegen Arbeitslosigkeit. Die Diakonie habe "Schwerpunkte in unserer Region gesetzt": Arbeit mit Obdachlosen und psychisch Kranken, Projekte rund um den "Dritten Arbeitsmarkt", wie aktuell der CAP-Markt "In der Geist".
Im letzten Jahrzehnt hätten ökologische Fragestellungen immer mehr an Bedeutung gewonnen. Moselewski erinnerte daran, dass der frühere Superintendent Jürgen Lembke das Thema Klimaschutz und Klimawandel "nach vorne" gebracht habe.
Im Augenblick bewege die mögliche Ansiedlung einer Klinik für forensische Psychiatrie die Menschen. "Die Evangelische Kirche hat von Anfang an darauf gedrängt, die Auseinandersetzung zu versachlichen."
Im neuen Kirchenkreis, so schätzte es Moselewski ein, "werden bewährte Bereiche unserer Region weiterhin Bestand haben können." Mit Zuversicht blickt er auf die finanzielle Situation nach dem Zusammenschluss. Alle Haushalte der Kirchengemeinden in Lünen und Selm seien solide aufgestellt. Hinzu käme, dass die Kirchensteuereinnahmen in den letzten Jahren sich positiver entwickelt hätten als prognostiziert.
Die 34 anwesenden Vertreter aus vier Gemeinden befassten sich mit der „Hauptvorlage“ der Landeskirche „Familie heute“. Diese rege an, so die Synode in ihrem Beschluss, über die Arbeit mit Familien "neu und anders" nachzudenken. Die neuen Familienbilder beinhalten den "Respekt vor Formen des Zusammenlebens, in denen Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, z.B. in gleichgeschlechtlichen Beziehungen."
Die Synode verabschiedete einen Beschluss zum Thema „Patenamt“, der die von der Landeskirche vorgeschlagenen Änderungen der Kirchenordnung und Taufordnung begrüßt. "Sie hält am kirchlichen Sinn des Patenamtes fest und ermöglicht die Patenschaft für Nichtevangelische, sofern diese einer Kirche angehören, die durch Vereinbarung wechselseitig die Taufe anerkennt." Dadurch würde die mitunter schwierige Suche nach geeigneten Patinnen und Paten erleichtert.
Auf der Synode stellte sich Pfarrer Valens Karangwa von der Presbyterianischen Kirche Ruandas vor. Karangwa ist seit kurzem in der Gemeinde Dortmund-Schüren tätig, übernimmt darüber hinaus auch regionale Aufgaben. Gerd Plobner, Ökumenereferent der Vereinigten Kirchenkreise, freute sich über den "lebendigen Austausch, der für beide Seiten sehr bereichernd ist". Karangwa wird für mindestens drei Jahre in Dortmund bleiben.
Die nächsten Schritte zum neuen Kirchenkreis sind die Gemeinsame Versammlung der Kreissynoden am 12. Oktober in St. Reinoldi, der Gottesdienst und Empfang zum Abschied des Kirchenkreises Lünen am 26. Dezember, 18 Uhr in St. Georg und schließlich die Einführung des Superintendenten und Kreissynodalvorstandes des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund am 19. Januar, 11.30 Uhr in St. Reinoldi.