Ein Initiativkreis Lüner Bürger hat am Mittwoch eine Plattform „Mut zur Verantwortung“ zur Ansiedlung einer Forensik in Lünen vorgestellt.
Die Initiatoren der Plattform wollen die Ängste der Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen und zu einer Versachlichung der Debatte beitragen. Sie verstehen „das Erschrecken und Unbehagen vieler Lüner Bürgerinnen und Bürger“. Sie bitten jedoch die, „die die Ansiedlung kritisch sehen, sich dem Dialog nicht zu verschließen.“
Mit „Mut zur Verantwortung“ haben sie ihre Plattform überschrieben. „Denn wir wissen, dass es solche Standorte geben muss und dass man in einem Land nicht mit dem Sankt-Florians-Prinzip leben kann.“ In ihrem Aufruf weisen sie darauf hin, dass forensische Kliniken nicht das Problem, sondern die Lösung seien. Der Maßregelvollzug ermögliche sowohl den Schutz der Bevölkerung als auch den humanen Umgang mit den Patienten.
Für einen organisierten Dialog sei ein Aufeinander zugehen der verschiedenen Strömungen in Lünen notwendig. „Wir sollten miteinander im Gespräch bleiben für die Zukunft unserer Stadt“. Alle Lüner seien aufgerufen, sich an der Versachlichung der Diskussion zu beteiligen. Für Information und Dialog seien nach Auffassung der Plattform Informationsveranstaltungen über den Maßregelvollzug und ein legitimiertes Dialoggremium notwendig. „Das Land bitten wir dringend, aus den Erfahrungen von vor elf Jahren zu lernen und kurzfristig die Ressourcen dafür zur Verfügung zu stellen, dass Informationen und Dialog in der gebotenen Weise möglich sind.“
Die Initiatoren der Plattform sind Winfried Moselewski, Superintendent des Ev. Kirchenkreis Lünen (Vorsitz), Jürgen Evert, Beigeordneter der Stadt Lünen a.D., Dr. Hans-Dieter Kahleyß, Geschäftsführer Dt. Gasrußwerke Dortmund, Ulrich Klink, Pfarrer in Lünen, Clemens Kreiss, Pfarrer von St. Marien, Dr. Thomas Roddey, Pfarrer von Herz-Jesu, Friedrich Stiller, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung , VKK Dortmund -Lünen, Werner Tischer, Budenbesitzer in Wethmar. Der Initiativkreis wird ergänzt durch weitere Unterstützer. Alle Interessierten sind zur Mitarbeit eingeladen.