04.12.2015 // Christen gegen Rechtsextremismus

Beeindruckendes Engagement

Eine Bilanz eines „ziemlich bewegten Jahres“ kombiniert mit einem Ausblick auf 2016 zog der Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus.

Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus zog Bilanz für 2015

Eine Bilanz eines „ziemlich bewegten Jahres“, so Pfarrer Friedrich Stiller, kombiniert mit einem Ausblick auf 2016 zog der Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus.

Das Positive vorab: Der Arbeitskreis zeigte sich sehr beeindruckt von dem gewachsenen Bürgerengagement im letzten Jahr. Die Aktionen der Neonazis gegen Flüchtlingsheime hätten zu einer Reaktivierung und Neubildung bürgerlicher Netzwerke geführt, um die Flüchtlinge zu schützen. Überhaupt sei Dortmund zu einem „Musterbeispiel des zivilgesellschaftlichen Engagements“ geworden.

Zu bemerken sei allerdings auch eine „Reradikalisierung“ der rechtsextremen Szene. „Am meisten geben mit die Todesdrohungen gegen den Dortmunder Polizeipräsidenten zu denken“, so Stiller. Weil das ohne strafrechtliche Konsequenzen geblieben ist, bräuchte man sich nicht über Drohungen gegen Autonome, engagierte Bürger oder Journalisten zu wundern.

Stiller zählte auf: Todesanzeigen für Journalisten, Tatort-Rudelguckens in der Paulus-Kirche unter Polizeischutz, Drohungen gegen das Kirchenasyl und gegen den RN-Journalisten Peter Bandermann. Sichtbarer Höhepunkt sei der 28. März gewesen, als die Neonazis den zehnten Jahrestag der Ermordung von Thomas Schulz gefeiert haben.

Stiller befürchtet, dass „diese Szene noch schlimmere Dinge tun wird“. Schließlich sei bis heute nicht klar, ob der NSU nicht Helfer aus der Dortmunder Naziszene gehabt hatte.

Mut mache allerdings, dass die Dortmunder Zivilgesellschaft „so wach ist“. Es sei gut, „dass wir einen Polizeipräsidenten haben, der als Polizist und Demokrat gegen die Nazis vorgeht.“

Auch der Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus habe erheblich an Profil gewonnen und sei im Kirchenkreis stark verankert. Für das laufende Jahr plant er neben dem Engagement gegen Naziaktivitäten mehrere Veranstaltungen. So wird u.a. der Dortmunder Strafrechtsverteidiger Manuel Kabis über Beobachtungen aus Nazi-Prozessen referieren. Außerdem ist eine Podiumsdiskussion zu zivilgesellschaftlichen Aktionen geplant.

Foto: Stephan Schütze
Um Rückblick und Ausblick ging es bei dem Treffen des Arbeitskreises Christen gegen Rechtsextremismus.