21.09.2015 // 175 Jahre Evangelische Bibliothek

Bibliothek feiert Jubiläum

Die Bibliothek des Dortmunder Kirchenkreises ist jetzt 175 Jahre alt geworden. Sie ist die älteste Bibliothek der Stadt und die größte evangelische Bibliothek in Westfalen.

Evangelische Bibliothek wird 175 Jahre alt

Donnerstagnachmittag. Eine Szene in der Bibliothek des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund. Hier ist einiges los. Eine Grundschullehrerin sucht Tücher für Bodenbilder, um einen Psalm zu legen. Ein Schüler mit einem langen Zopf schreibt eine Facharbeit über Bestattungsriten im Buddhismus. Eine Studentin recherchiert für ihre Bachelorarbeit. sie möchte mit Jugendlichen die Theodizeefrage diskutieren.

Die  Bibliothek des Dortmunder Kirchenkreises ist jetzt 175 Jahre alt geworden. Sie ist die älteste Bibliothek der Stadt und die größte evangelische Bibliothek in Westfalen. Die Synode des Dortmunder Kirchenkreises gründete sie am 20. September 1840.

Festakt

Grund genug für einen Festakt und zwar auf den Tag genau am Sonntag, 20 September. In ihrem Festvortrag „Warum religiöse Bildung politisch ist“ griff Antje Rösener, Theologin und Leiterin des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe, ein kontroverses Thema auf: Zwar sei religiöse Bildung „keine Allzweckwaffe“, so Rösener, doch sei das Wissen über die Religion wichtig, „um nicht jedem Scharlatan ausgeliefert zu sein.“

Religiöse Bildung stärkt Demokratie

Religiöse Bildung könne wach und kritisch, auch obrigkeitskritisch machen. In diesem Sinn schütze sie vor blindem Gehorsam und Fanatismus. „Sie stärkt die Menschen und unsere Demokratie.“ Stadtdirektor Jörg Stüdemann gratulierte im Namen der Kommune „zum Jubiläum und zur Vitalität der Bibliothek.“ Unter anderem freuen ihn die Bestände über Islam und Judentum. Zeigten sie doch interreligiöse Kompetenz, die in einer pluralen religiösen Gesellschaft „eine Sache des Friedens“ ist.

Zu weiteren Gratulanten gehörten Superintendent Ulf Schlüter, Rainer Timmer, Leiter des Pädagogischen Instituts der Evangelischen Landeskirche und Fachleiterin Mirjam Sorg. Musikalisch begleitete Stefanie Schulte-Hoffmann die Feier am Akkordeon. Die Leitung hatten die ständig stellv. Superintendentin Andrea Auras-Reiffen und Pfarrerin und Bibliotheksleiterin Ina-Annette Bierbrodt.

60.000 Fachbücher

Gegründet als Pfarrbibliothek zur wissenschaftlich-theologischen Fortbildung der örtlichen Pfarrer ist die Evangelische Bibliothek heute eine öffentliche, theologisch-religionspädagogische Fachbibliothek und Mediothek. Den Leserinnen und Lesern  stehen 60.000 Fachbücher, 3.000 audiovisuelle Medien und zahlreiche religionspädagogische Materialien und Anschauungsgegenstände zur Verfügung.

Historische Bücher und Bibeln

Die Bibliothek hat einen großen Bestand historische Bücher, Bibelausgaben und theologischer Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Hier findet sich auch der größte „Luther-Bestand“ der Region. Ihr Ziel ist es, Wissen über die Religionen zu vermitteln, Vorurteile abzubauen und den gegenseitigen Respekt zu fördern.

Foto: Stephan Schütze
Ihren 175sten Geburtstag feierte die Bibliothek des evangelischen Kirchenkreises Dortmund. Ihre Glückwünsche überbrachten (v.l.) Mirjam Sorg (Fachleiterin für das Fach Religionslehre), Antje Rösener (Geschäftsführerin des Evangelischen Erwachsenenbildungswerks Westfalen-Lippe), Rainer Timmer (Leiter des Pädagogischen Instituts der Evangelischen Landeskirche), Andrea Auras-Reiffen (ständig stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises), Ina-Annette Bierbrodt (Leiterin der Bibliothek), Ulf Schlüter (Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises) und Stadtdirektor Jörg Stüdemann.