Mal eben am Schwanenwall vorbeischauen, einen Artikel nachschlagen oder ein wenig im Bücherregal stöbern, das geht zurzeit nicht. Auch die Bibliothek des Evangelischen Kirchenkreises im Reinoldinum hat ihre Türen für Besucherinnen und Besucher geschlossen. Der Lockdown greift auch im Lesesaal, persönliche Begegnungen im Medienraum oder am Ausleihtresen sind untersagt.
Das Angebot der evangelischen Fachbibliothek wird allerdings trotzdem intensiv genutzt. Denn auch hinter den geschlossenen Türen sind Bibliotheksleiterin Ina Annette Bierbrodt und ihre Mitarbeiterinnen Elke Simon und Daniela Bielefeld für all diejenigen da, die Bücher, Texte oder andere Medien suchen. Hilfreich dafür ist der Online-Katalog, den die Bibliothek auf ihrer Internetseite vorhält. Hier kann man nach Schlagworten, Buchtiteln oder auch Signaturen suchen und wird schnell im Bestand des Hauses fündig.
Aber auch wer nur eine vage Idee für die eigene Recherche hat, bekommt im Reinoldinum Unterstützung. Bei Anfragen per Telefon oder E-Mail helfen die Mitarbeiterinnen der Bibliothek gerne weiter. Wer schließlich das Gewünschte gefunden hat und weiß, welche Bücher oder Unterrichtsmaterialien er ausleihen möchte, dem packen Ina Bierbrodt und ihre Mitarbeiterinnen ihr Materialpaket in eine Box, die sie nach Verabredung ausgeben. Ausgabestelle ist das Reinoldinum-Fenster mit der Lutherrose – passend für den Austausch sinnbringender Literatur.
Zu den Nutzer*innen der Bibliothek am Schwanenwall gehören auch im Lockdown zahlreiche Lernende und Lehrende aus unterschiedlichen Ausbildungszusammenhängen. Studierende bereiten sich auf Prüfungen vor, Schüler*innen schreiben eine Facharbeit, Bachelor- oder Masterarbeiten wollen ausgearbeitet werden, Referendar*innen müssen einen Unterrichtsbesuch vorbereiten, Vikar*innen befassen sich mit theologischen Fragestellungen oder Prediger*innen wollen eine anspruchsvolle Online-Andacht gestalten. Sie alle nutzen das vielfältige Angebot, das die Evangelische Bibliothek im Dortmunder Reinoldinum vorhält. Und auch Medien für den Schulunterricht werden abgerufen. Lehrer*innen gestalten etwa mit Bodenbildern oder Puppen kleine Filme zur Bibel für ihre Schüler*innen, auch wenn sie die ansprechenden Materialien nicht im Präsenzunterricht im Klassenzimmer einsetzen können.
Zwar ist die Anzahl der Bibliotheks-Besucher*innen in Lockdown-Zeiten geringer als sonst, der Bedarf an Literatur und Medien aber bleibt durchgehend bestehen. Und wenn gerade keine Materialbox zusammengestellt wird, ist trotzdem genug zu tun für Ina Bierbrodt und ihr Team. Dann kommen sie endlich dazu, Teile des Bestands neu zu ordnen oder die jüngsten Neuanschaffungen zu katalogisieren.
