Bildung für Nordstadtjugendliche, Hilfe für Senioren und Begleitung von Flüchtlingen
Parlamentarier des Spendenparlaments „spendobel“ informierten sich über drei soziale Projekte
„Bei den Kindern und Jugendlichen im Dortmunder Norden liegt viel Potential.“ Davon ist Hans Joachim Nölle überzeugt. Nölle engagiert sich deshalb beim „Jugendförderkreis Dortmund e.V.“, einem der drei sozialen Projekte, die die Parlamentarier des Dortmunder Spendenparlaments spendobel Anfang Mai besucht haben.
Um aus dem zitierten Potential Wirklichkeit werden zu lassen, setzt der Jugendförderkreis an der Mallinckrodtstraße bei der Bildung der jungen Leute an. „Unser Herzstück“, so Nölle bei dem Besuch von spendobel, „ist die Schularbeitenhilfe.“
Allerdings leistet der Jugendförderkreis mehr als nur Unterstützung bei den Hausarbeiten. „Wir wollen die Jugendlichen systematisch und kontinuierlich aufbauen, sie bei ihren schulischen Plänen motivieren und unterstützen“. Ziel ist ein guter Realschulabschluss oder das Abitur.
Manche „Ehemaligen“ studieren sogar. Bis zu 40, sogar 50 Schülerinnen und Schüler aus 26 Nationen kommen täglich hierhin. Heute sind die Räume nicht so voll. Elif, die die zwölfte Klasse des Fritz-Henssler-Berufskollegs besucht, kann deshalb eine 1:1 Betreuung von Luis bekommen. Als sie vor vier Jahren das erste Mal hier war, haperte es noch in Mathematik. „Mir gefällt es hier gut“, sagt sie.
Luis erzählt, dass der Jugendförderkreis Schülerinnen und Schüler von der Hauptschule bis zum Abitur begleitet. Das Problem bei seiner Arbeit, so Nölle, ist die fehlende kommunale Förderung. Deshalb freuen sie sich über die Unterstützung von spendobel.
Das zweite Projekt, das die Spendenparlamentarier auf ihrer Fahrt besuchen, ist das Frauenzentrum in Huckarde. spendobel unterstützt das Angebot des Frauenzentrums zur Fortführung des Haushaltes. Senioren, behinderte oder bedürftige Menschen bekommen von ihm – preiswerte – Hilfe.
„Für manche von ihnen sind wir der einzige Kontakt zur Außenwelt“, sagt Christina Kaiser vom Frauenzentrum. Denn viele leiden an Alterserkrankung wie Demenz oder an verschiedenen Formen von Behinderungen. Auch für dieses Angebot braucht das Frauenzentrum finanzielle Hilfe.
„Kennen Sie Tigrinya?“ fragt Ilda Kolenda die Gruppe der 30 Parlamentarier. Kolenda ist in der Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung in Hacheney für die Diakonie in der Asylverfahrensberatung tätig. Hacheney ist die dritte Station bei der spendobel-Besuchsfahrt. Tigrinya, so klärt Kolenda auf, wird in Eritrea gesprochen. Viele der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, sprechen weder Deutsch noch Englisch oder Französisch, sondern nur ihre Muttersprache.
Die kann eben Tigrinya oder eine andere für uns exotische Sprache sein. Dolmetscher dafür sind rar. Für Somali gibt es bundesweit drei Dolmetscher, für tibetisch sogar nur zwei. Das stellt Kolenda und ihre Kollegin vor ein Problem: In ihrer Beratung bereiten sie die Menschen auf die wichtige und entscheidende Anhörung beim Bundesamt für Migration vor.
„Das ist der Grundbaustein für ihre Zukunft in Deutschland.“ Wird hier etwas missverstanden, dann kann das dramatische Auswirkungen haben. Deshalb braucht die Asylverfahrensberatung einen Dolmetscherpool und vor allem Geld, um die Honorare zahlen zu können. Diese Dolmetscher können auch Klienten zum Arzt oder ins Krankenhaus begleiten.
Im laufenden Jahr unterstützt spendobel insgesamt zehn soziale Vorhaben in Dortmund und will dafür insgesamt rund 74.000 Euro einwerben.