17.05.2016 // Nacht der offenen Kirchen

Bunte Kirchennacht

Das war eine Nacht. Mit Swing und Witz, Besinnung und Feiern, Essen und Trinken, Licht und Dunkelheit waren Gemeinden in Dortmund und Lünen bei der Nacht der offenen Kirchendabei.

Siebte Nacht der offenen Kirchen an Pfingstsonntag

Das war eine Nacht. Mit Swing und Witz, Besinnung und Feiern, Essen und Trinken, Licht und Dunkelheit waren evangelische Kirchen in Dortmund und Lünen bei der diesjährigen Nacht der offenen Kirchen an Pfingstsonntag dabei. Manchmal wurde sogar der Tag zur Nacht, denn bei einigen begann die Kirchennacht schon abends bei Sonnenschein.

So in der Stadtkirche St. Georg in Lünen. Ab 18 Uhr gab es Gedichte von Hans-Dieter Hüsch, vorgetragen von Pfarrer Udo Kytzia, und ruhig-melodischen Klavierimprovisationen von Norbert Chlebowowitz. Ganz dem Anlass entsprechend, betonten Kytzia/Hüsch, dass der Heilige Geist „im Auftrage Gottes unterwegs ist, uns das Schwere leicht zu machen.“ Bevor  anschließend „Elfland“ mit jazzigen Chorälen die Nacht zum Tag machte, konnten sich die Zuhörenden und Zuschauenden am Buffet stärken.

Nebenan, in Dortmund,  hat die Kirche in Husen-Kurl einen prominenten Gast des Abends begrüßt. Annette Kurschuss, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, wollte den Auftritt der Kirchenclowninnen Gertud, Adelgunde und Mads nicht versäumen. Die waren zunächst bemüht, den reichhaltig mit Obst gedeckten Altar zu plündern, bevor sie sich – ganz unvegetarisch – für den vor der Kirche aufgebauten Grill entschieden. Teils pantomimisch, auf jeden Fall immer witzig, führten sie durch das komplette Programm: offenes Singen mit Cantamus, lustige, skurille und sogar kriminelle Lesungen, Kirchenmusik und schließlich die Taizé Andacht ab 23 Uhr bis zur Neige.

Am anderen Ende Dortmunds, im Süden, begrüßte auf der Hagener Straße ein breites Transparent bereits mehrere hundert Meter vor der Patrokluskirche die Besucherinnen und Besucher. Schon Tradition hat hier der Auftitt der Pils Pickers, die mit jazzig-swingenden Klängen den Abend über die Gäste begeisterten. „Für uns ist das eine Ehre, hier in der Kirche zu spielen“, erklärte Timmy von der sechsköpfigen Gruppe und ergänzte: „Ich glaube, das klingt ganz gut.“ Stimmt, der Applaus des Publikums bestätigte seine Vemutung.

Einige Kilometer weiter, in Wellinghofen, gab es „Karibische Klänge zur Nacht“, gespielt von Bima auf der Steel Pan, wunderbar begleitet von Harald Köster auf dem Piano. Unter den Zuhörenden ein zweiter prominenter Gast und sogar Akteur: Dr. Yoursen Bosolo vom Ambulanzboot in Bolenge, der sich im Laufe des Abends mit weiteren afrikanischen Gästen am musikalischen Programm beteiligte. „Eine große Freude“ sei es, so Pfarrer Wolfgang Buchholz, „die Schwestern und Brüder aus dem Partnerkirchenkreis im Kongo begrüßen zu können“.

Einiges zu bieten hatten in der Kirchennacht auch die Asselner Luther-Kirche mit einer sowohl großformatigen als auch großartigen Lichtinstallation, die Eichlinghofer Kirche und die Christuskirche in Horstmar. Und, natürlich, die Pauluskirche an der Schützenstraße mit ihrer „Nacht der Religionen und Kulturen“.

Mit dabei in diesem Jahr auch Flüchtlingsinitiativen. So präsentierten die geflüchteten syrischen Musiker George Azar (Oud) und Elias Fazaa (Darabuka) gemeinsam mit der deutschen Musikerin Maren Lueg (Nayflöte) interkulturelle Musik, arabische Folklore, Klassik und christliche arabische Lieder.

Resumee des Abends: volle bis übervolle Kirchen, deren Gäste das erlebten, was die Kirchennacht in ihrer Ankündigung versprochen hatte: die Chance, den Kirchraum für sich völlig neu zu entdecken.

Foto: Stephan Schütze
Umringt von drei Clowninnen war Präses Annette Kurschus in der Kirche Husen-Kurl.