Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und Vertreter*innen der Wohlfahrtsverbände als Träger von Kitas, Offener Ganztagsbetreuung und Kindertagespflege gingen am Dienstag (11. Juni) in der Dortmunder Innenstadt auf die Straße – ein beeindruckender Protestmarsch gegen den „Ausverkauf der sozialen Landschaft in NRW“: Im Rahmen der Aktionswoche „Black Week, gehen in NRW bald die Lichter aus?“, formulierten mindestens 2000 Demonstrierenden laut, deutlich und mit kreativen Schildern ihre Kritik: Zu wenig Personal, zu wenig Fachberatung, zu wenig Menschen und Geld im System, dazu ein Trägeranteil, der für eine finanzielle Schieflage sorgt.
Finanzierung der Kitas anpassen
„Für den Kita-Bereich fordern wir von der Politik endlich eine Anpassung der Finanzierung, eine Fortschreibung der Kindpauschalen und die Anpassung der Personalbemessungsgrenze“, so Christoph Müller, Leiter des Referates Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis. Und ergänzt: „Eine auskömmliche Finanzierung der Auszubildenden, die Finanzierung der Qualifizierung von Quereinsteiger*innen, eine Erhöhung der Finanzierung der Fachberatung und der Wegfall des Trägereigenanteils sind dringend notwendig, um die Schließung von dringend benötigten Kitas aus finanzieller Not zu verhindern.“
Einheitliche Qualitätsstandards in der OGS
Das gilt auch für das Arbeitsgebiet Offene Ganztagsschule (OGS) im Primarbereich, wie Referatsleiterin Jessica Großer ergänzt: „Wir fordern endlich einheitliche Qualitätsstandards, eine auskömmliche Finanzierung, inklusive zusätzlicher Mittel für die Ausbildung, ein bedarfsgerechtes Raumprogramm sowie den Wegfall des Bürokratiemonsters der regelmäßigen Trägervergabeausschreibung.“ Auch würden Schulbegleiter*innen als Standardangebot dringend benötigt.
Eltern fordern beitragsfreie Bildungsagebote
Am Demonstrationszug nahmen auch zahlreiche Eltern und Kinder teil – die Trägervertreter wissen die Elternschaft an ihrer Seite, auch diese forderten im Rahmen des Aktionstages flexiblere Betreuungszeiten sowie beitragsfreie Bildungsangebote in der Kindertagespflege, in den Kitas und im OGS. „Die Zukunft der Kinder liegt in EUREN Händen“, „… stell Dir vor, es ist OGS und alle haben Burnout“ oder „Kinder brauchen Knete – wir auch“, so einige der Botschaften, die auf bunten Pappschildern durch die Innenstadt getragen wurden.
Neben den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Evangelischen Kirchenkreises, der an mehr als 100 Standorten Kinder in Kitas und OGS betreut, waren auch Vertreter*innen der anderen Träger, AWO, Caritas, dobeq, DRK, JAEB (Jugendamtselternbeirat), Katholischer Gemeindeverband, Jugendhilfe St. Elisabeth und der Paritätische an der Demonstration beteiligt.