12.01.2021

Das Wohl der Kinder fest im Blick

Organisation und Empathie in den Kindergärten des Kirchenkreises

Die Evangelischen Kindertagesstätten in Dortmund, Lünen und Selm stellen sich erneut einer Mammut-Aufgabe. In Zeiten, da überall rings herum in den gesellschaftlichen Bezügen der Lockdown herrscht, öffnen sie weiterhin ihre Türen und sind, wo immer nötig, für die Kinder da.

In ganz Nordrhein-Westfalen sollen auch weiterhin die Betreuungsangebote in den Kindertagesstätten und Kindertagespflegeeinrichtungen erhalten bleiben. Das machte das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Information nach Veröffentlichung der Bund-Länderbeschlüsse klar, die Anfang Januar eine weitere Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen hervorbrachten.

Der zuständige Minister Joachim Stamp wies alle betroffenen Eltern im Land in einem persönlichen Anschreiben auf die verbleibende Möglichkeit der Kinderbetreuung, aber auch auf die verschärfte Situation hin. „Gleichzeitig appelliere ich erneut an Sie: Lassen Sie Ihre Kinder, wenn es irgendwie geht, zu Hause!“ So die Aufforderung des Ministers.

Ob Eltern ihre Kinder in die Kindertageseinrichtung schicken, steht somit allein in ihrer eigenen Verantwortung. Für die evangelischen Kindergärten im Kirchenkreis bedeutete das, kurzfristig bei allen Eltern den Betreuungsbedarf zu erfragen, um binnen weniger Tage die Arbeit planen zu können. Dabei war die Vorgabe zu berücksichtigen, dass ab 11. Januar zunächst keine offenen Betreuungskonzepte mehr zum Einsatz kommen konnten. Maßgabe des Landes ist es, die Betreuung nur in festen Gruppen und mit festen, nicht wechselnden Betreuungspersonen zu gewährleisten. Auch Geschwisterkinder sollen nach Möglichkeit in derselben Gruppe den Tag verbringen.

Umfang und Zuordnung der erforderlichen Leistungen waren in den Kitas zunächst nur schlecht planbar. In einzelnen der 64 evangelischen Einrichtungen in gemeinsamer Trägerschaft waren nach Jahresbeginn nur wenige Kinder in den Kindergarten gekommen, andere hatten eine hohe Auslastung. Flexibilität und Organisationsgeschick waren gefragt.

Für den Geschäftsführer der Kindertagesstätten im Kirchenkreis, Pfarrer Jochen Schade-Homann und sein Team war indes klar, die Abfrage an die Eltern wertfrei zu formulieren. Niemand sollte sich genötigt fühlen, die Kinderbetreuung in der Familie allein stemmen zu müssen, auch wenn es dadurch zu nicht zumutbaren Belastungen kommen würde. Erschwerend bei der Personalplanung kam jedoch hinzu, dass viele der Mitarbeitenden in den Kindergärten eigene kleine Kinder zu betreuen haben. Auch sie müssen also den Spagat zwischen familiären und dienstlichen Erfordernissen schaffen.

Bei allen zusätzlichen Belastungen sind die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas mit viel Einsatz und Empathie für ihre Kinder da. Schon im ersten Lockdown im Frühjahr hatten die Einrichtungen die Betreuung, wenn auch in eingeschränktem Rahmen, aufrechterhalten. „Ihr seid die Besten auf der Welt“, hatten Familien zum Dank vor einer der evangelischen Kitas mit Kreide auf den Fußweg geschrieben. Und auch Minister Stamp machte aus seiner Anerkennung für den Einsatz der Erzieher*innen keinen Hehl. Sie seien „Heldinnen und Helden dieser Pandemie, die sich mit großem Engagement liebevoll um unsere Jüngsten kümmern“, schreibt er in seinem Brief an die Eltern.

Gerade die Kleinsten, so die Erfahrung von Jochen Schade-Homann und seinen Mitarbeiter/innen, benötigen viel Begleitung. U3-Kinder nutzen derzeit überdurchschnittlich häufig das Betreuungsangebot in den Einrichtungen. In den Kindertagesstätten des Evangelischen Kirchenkreises behalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz vieler Widrigkeiten das Wohl der Kinder immer fest im Blick.

Foto: Stephan Schütze
Die Kinder fühlen sich wohl in den evangelischen Kindergärten wie hier im Evangelischen Familienzentrum St. Nicolai – noch vor Weihnachten.
Foto: Stephan Schütze