15.09.2016 // St. Petri-Kirchturm

Dauerhafte Sanierung geplant

Deutliche Schäden hat der Turm der Stadtkirche St. Petri. Jetzt soll er nachhaltig saniert werden.

900.000 Euro Kosten

Seit etlichen Monaten ist der Turm von St. Petri durch ein Gerüst teilweise abgesperrt und mit Netzen verhängt. Im September des letzten Jahres hatten sich Fugenmaterial und Steinstücke gelöst. Nach langen und umfangreichen Untersuchungen des Sandsteines ist klar: der Turm der Stadtkirche weist erhebliche Schäden auf. Der Evangelische Kirchenkreis will jetzt den Turm dauerhaft sanieren.

Um das Ausmaß der Schäden festzustellen, wurden im Laufe des Jahres Kernbohrungen am Turm durchgeführt. Ergebnis: im Ruhrsandstein gibt es Risse bis acht Zentimeter Tiefe. Auf jeden Fall notwendig sind deshalb eine Abarbeitung der losen Sandsteinschalen, ein Ausräumen der Fugen und eine Neuverfugung. Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Denn der Turm wurde bereits in den 60er, 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts ähnlich saniert – das letzte Mal im Jahr 2001. „Es macht keinen Sinn, immer wieder und immer mehr Material von der Oberfläche des Sandsteins abzuschalen“, so Susanne Kideys, Architektin beim Evangelischen Kirchenkreis. Der Stein würde so immer dünner. Das sei weder im Sinne der Substanzerhaltung noch der Denkmalpflege. Deshalb soll das Mauerwerk bei der nun geplanten Sanierung geschützt werden. Dafür werden die Steinflächen mit einem Nadelhammer aufgerauht und anschließend Mineralschlämme auf die Fassade aufgebracht. Der Schlämmputz soll eine Stärke von bis zu zwei Zentimeter haben und als Verschleißschicht den fortschreitenden Verlust der Mauerwerksdicke aufhalten. Außerdem soll er  die Zeiträume zwischen den Sanierungen verlängern und den Umfang zukünftiger Maßnahmen verringern. Das ist allerdings aufwendig und teuer – und vor allem wird sich der Turm optisch verändern. Gerade das war der Grund, warum sich der Kirchenkreis mit einer Entscheidung schwer getan hat. Nach langen Diskussionen und Abwägungen und in Abstimmung mit der Denkmalbehörde  will er dennoch diesen Weg einschlagen. „Weil wir die Absicht haben, die Kirche St. Petri zu erhalten, haben wir uns jetzt dazu entschieden, diese Maßnahme vorzunehmen“, so Superintendent Ulf Schlüter.

Geplant ist, den Putz so aufzutragen, dass möglichst viel von der originalen Gesteinsstruktur sichtbar bleibt. Dazu soll er in mehreren Lagen aufgebracht werden und erhält eine Farbigkeit, die dem Ruhrsandstein gleicht.

Die dauerhafte Sanierung des Kirchturms wird voraussichtlich 900.000 Euro kosten. Im Laufe der nächsten Wochen will der Kirchenkreis einen entsprechenden Finanzierungsbeschluss auf den Weg bringen – und hofft auf möglichst viele Spenden aus der Bevölkerung.

Kreiskirchenkasse Dortmund, IBAN: DE33 4405 0199 0001 0611 00, BIC: DORTDE33XXX, Stichwort Petriturm

Stadtkirchenpfarrerin Almut Begemann, Superintendent Ulf Schlüter und Architektin Susanne Kideys (v.l.) demonstrieren die Schäden am Petrikirchturm. Foto: Kirchenkreis