25.08.2015 // Kirchentag

Der Kirchentag 2019 in Dortmund

Kommt er nach Dortmund oder kommt er nicht nach Dortmund, der Evangelische Kirchentag? Wahrscheinlich ist es, doch in trockenen Tüchern ist noch nichts.

Investition in demokratische Kultur

Kommt er nach Dortmund oder kommt er nicht nach Dortmund, der Evangelische Kirchentag? Wahrscheinlich ist es, doch in trockenen Tüchern ist noch nichts. Denn der Zuschuss der Stadt Dortmund in Höhe von 2,7 Millionen Euro zu den voraussichtlichen Kosten von knapp 19 Millionen Euro ist noch nicht sicher. Allerdings sind Vertreter des Kirchenkreises, der Landeskirche und des Kirchentages guten Mutes.

Dr. Ellen Ueberschär, Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Dr. Jörg Kopecz, Leiter Finanzen und Organisation beim Kirchentag, Superintendent Ulf Schlüter, Manfred Schwarz, Vorsitzender des Landesausschusses Westfalen des Kirchentages, und Albert Henz, Theologischer Vizepräsident der Landeskirche, hatten Ende August eine Unterredung mit den Spitzen der Dortmunder Ratsfraktionen. Neben ihrem Optimismus zeigten sie Verständnis für die Nachfragen der Politiker. „Wenn wir von einer Stadt 2,7 Millionen Euro haben wollen, dann müssen wir schon klarmachen, wofür der Kirchentag steht“, so Albert Henz. Ellen Ueberschär ist überzeugt davon, dass für dieses Geld die Kommune „eine Veranstaltung bekommt, die es so weder in Deutschland noch in einem anderen Land gibt.“ Für die Stadt würde sie eine Bereicherung sein. „Alleine was den Rechtsextremismus angeht, kann er für Dortmund eine Klimaveränderung bringen.“  Sie verwies auf vergangene Kirchentage mit ihren Themen Frieden oder Ökologie. Jörg  Kopecz ergänzte die Frage des interreligiösen Zusammenlebens – gerade für Dortmund von Interesse. „Der Kirchentag ist eine Investition in die demokratische Kultur“. Klar sei auf jeden Fall, so Ulf Schlüter, dass es 2019 „bundesweit keine andere Veranstaltung geben wird, die die brennenden gesellschaftlichen Probleme in dieser Breite diskutiert.“  Zwischen 100.000 und 120.000 Besucherinnen und Besucher werden auf dem Kirchentag erwartet. Auf den finanziellen Nutzen verwies Kopecz: „Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass ein Kirchentag einer Kommune nachhaltig nützt.“  So hätte der gerade zurückliegende Kirchentag in Stuttgart der Stadt einen regelrechten Touristikboom beschert. Und zwar nicht nur während des Kirchentages selbst.

Auch wenn die Entscheidung des Rats noch aussteht, freute sich Manfred Schwarz darüber, „dass wir soweit sind, wie wir sind.“ Und Henz machte klar: „Wir wollen den Kirchentag in Dortmund; es ist schließlich die heimliche Hauptstadt Westfalens.“

Sie erinnern mit einem alten Zeitungsausschnitt an den Kirchentag 1963 in Dortmund (v.l.): Albert Henz (Theologischer Vizepräsident der Landeskirche), Manfred Schwarz (Vorsitzend des Landesausschusses Westfalen des Kirchentages), Dr. Jörg Kopecz (Leiter Finanzen und Organisation beim Kirchentag), Dr. Ellen Ueberschär (Generalsekretärin des Kirchentages) und Ulf Schlüter (Superintendent des Kirchenkreises Dortmund). Foto: Stephan Schütze