28.04.2015 // 1. Mai

Der Mensch im Mittelpunkt

Um die Zukunft der Arbeit ging es bei dem diesjährigen Ökumenischen Gottesdienst zum 1. Mai. Mit ihm stehen Kirchen und DGB seit über 25 Jahren gemeinsam für den sozialen Zusammenhalt ein.

Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Arbeit

Um die Zukunft der Arbeit ging es bei dem diesjährigen Ökumenischen Gottesdienst zum 1. Mai. Seit über 25 Jahren stehen die Kirchen und die Gewerkschaften in Dortmund mit dem Gottesdienst zum Tag der Arbeit gemeinsam für den sozialen Zusammenhalt ein. „Uns führt zusammen die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“, so der Stellvertretende Dechant Michael Vogt von der Katholischen Kirche im Gottesdienst.

„Die Arbeit der Zukunft gestalten wir“ lautete das Motto des DGB zum diesjährigen 1. Mai. Wie es um die Zukunft der Arbeit bestellt ist, skizzierte Jutta Reiter, Vorsitzende des DGB-Stadtverbandes Dortmund, in der Einführung zum Gottesdienst. „Digitalisierung“ sei das Stichwort, das zwar ungeahnte Möglichkeiten schaffe, aber auch die Wertschöpfungsketten und sozialen Standards verändere.  Es werde, so die Prognose von Reiter, in Produktion und Administration zu weiteren Automatisierungen kommen. Ihre Befürchtung: das unternehmerische Risiko dabei werde auf die Arbeitnehmer abgewälzt. Das kündige die schon jetzt steigende Zahl von Werkverträgen gerade im Bereich der Informationstechnologie an. Für den katholischen Dipl.-Theologen Hartwig Trinn ist klar: „Ohne Ethik kann man nicht die Arbeit der Zukunft gestalten.“ Denn bei diesem Thema gehe  es um den Menschen als Geschöpf und als Abbild Gottes, so Trinn in seiner Predigt. Arbeit sei ein Stück gerechter Selbstverwirklichung und Erweiterung der Freiheit. Nur dann werde es eine „gute Arbeit und eine gute Zukunft“ geben, wenn der Mensch im Mittelpunkt stehe.

Der 1. Mai sei, sagte Jutta Reiter, seit 125 Jahren ein „sichtbares Zeichen, um die Forderung nach guter Arbeit und gutem Leben Nachdruck zu verleihen.“

Die Würde der Arbeit

Im Gottesdienst zum 1. Mai stellte Pfarrer Friedrich Stiller das Projekt „Der Kastenmensch“ vor. Gestaltet hat ihn auf Initiative des DGB und des Evangelischen Kirchenkreises der Künstler Bernd Moenikes.  Das Kunstwerk kann, so bot Stiller an, überall präsentiert werden, wo es um die Würde der Arbeit geht und wo Menschen bereit sind, sich diesem Thema zu stellen.  Die Organisatoren können, wenn gewünscht, einen Beitrag zu einer möglichen Versammlung leisten; der Künstler kann in einer Live-Aktion einbezogen werden. Kontakt und weitere Informationen beim DGB telefonisch unter 0231 55704420 oder beim Evangelischen Kirchenkreis unter 0231 22962-367.

Foto: Stephan Schütze
Vertreter der Evangelischen und der Katholischen Kirche und des DGB gestalteten den Gottesdienst zum Tag der Arbeit gemeinsam. Im Vordergrund das Kunstwerk „Der Kastenmensch“.