03.12.2014 // Neuer Diakoniepfarrer

Diakonie ist Engagement im Namen der Kirche

Kirche und Diakonie sollen enger zusammenrücken und mehr voneinander mitbekommen – das ist der Wunsch von Pfarrer Niels Back.

Niels Back ist seit September Diakoniepfarrer im Diakonischen Werk

Kirche und Diakonie sollen enger zusammenrücken und mehr voneinander mitbekommen – das ist der Wunsch von Pfarrer Niels Back. Und Back selbst ist die personifizierte Erfüllung dieses Wunsches. Denn er ist sowohl Pfarrer der Gemeinde in Wellinghofen und seit dem 1. September auch Diakoniepfarrer.

Sein Programm: „Erstmal die Einrichtungen der Diakonie richtig kennenlernen.“ Und das hat er in den letzten Wochen gründlich getan. So hat er u. a. die Krankenschwester einer Diakoniestation begleitet, hat bei der Arbeit der Zentralen Beratungsstelle für Wohnungslose hospitiert und war bei den „Aufsuchenden medizinischen Hilfen“ mit dabei, die sich um obdachlose Kranke kümmern.

Und Back ist, so formuliert er bescheiden, „beeindruckt“. Beeindruckt von der Empathie und Professionalität, mit der die Diakoniestationen Menschen pflegen. Doch auch beeindruckt davon, dass es nicht nur eine Zwei- sondern sogar eine Drei-Klassenmedizin gibt. Denn viele Wohnungslose sind überhaupt nicht krankenversichert. Bei ihnen würden viele komplett durchs Raster fallen, wenn es die Angebote der Diakonie nicht gäbe.

Überhaupt: „Ich habe erst jetzt an vielen Stellen wahrgenommen, wie groß die sozialen Probleme in unserer Stadt sind.“ Im Umkehrschluss ist das ein dickes Lob für die Arbeit des Diakonischen Werkes, dessen Mitarbeitende sich engagieren, um genau diese Probleme zu lindern.

Es sei eine „eindrucksvolle Arbeit, die wir im kirchlichen Bereich zu wenig würdigen“. Deshalb wolle er „etwas dafür tun, dass die soziale Not in den Gemeinden bekannter wird und um Unterstützung für die Notleidenden werben“. Schließlich sei die diakonische Arbeit ein Engagement, das im Namen der Kirche geleistet würde.

Praktische Ansatzpunkte sieht Back beispielsweise in der engeren Verzahnung von Diakoniestationen und Gemeinden, aber auch im Konfirmandenunterricht. „Denn unser Glaube hat auch etwas mit den Taten der Nächstenliebe zu tun.“ So hat er bereits mit „seinen“ Konfis die aufsuchende Sozialarbeit am Nordmarkt und die dortige Diakoniewerkstatt „Passgenau“ besucht. Konkretes Ergebnis: einen Teil ihres Geschenkgeldes haben die Konfis an die Diakonieprojekte gespendet.

Back (45 Jahre) ist in Hannover geboren, er hat in Bethel, Berlin, Jerusalem und Heidelberg studiert. Nach seinem Studium kam er 1998 als Vikar nach Hörde. Seit 2001 teilt er sich mit seiner Frau Annette in Wellinghofen eine Pfarrstelle.

Das Ehepaar Back hat vier Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren. Am 27. Februar 2015, 11 Uhr, Lutherkirche in der Flurstraße wird er offiziell in sein Amt als Diakoniepfarrer eingeführt.

Foto: Stephan Schütze
Niels Back ist seit 1. September Diakoniepfarrer.