11.02.2021

Ein Netzwerk für die Arbeit im Hintergrund

Kolleginnen aus Gemeindebüros pflegen den Austausch

Angefangen hat es einmal mit einem Stammtisch. Da trafen sich Gemeindesekretärinnen aus dem Bereich der bis 2014 bestehenden Vereinigten Kirchenkreise Dortmund, um einander kennenzulernen, mehr voneinander und der Besonderheit der Arbeit in den jeweiligen Gemeinden zu erfahren, und vorsichtig zu beginnen, Erfahrungen auszutauschen.

Ein "Stammtisch", das erinnert an fröhliches Plaudern am Feierabend beim Bier. Mittlerweile, viele Jahre später, ist aus dem Stammtisch ein festes Netzwerk geworden. Unter der Obhut der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des mittlerweile zu einer Einheit gewachsenen Evangelischen Kirchenkreises Dortmund finden die Frauen aus den Gemeindebüros – nach wie vor sind dort ausschließlich weibliche Mitarbeitende beschäftigt – regelmäßig zum fachlichen und informellen Austausch zusammen.

Noch immer treffen sich die Frauen zu ihren Austauschtreffen in den Nachmittags- oder Abendstunden, wenn die Bürozeiten zu Ende sind. Das würden viele der Sekretärinnen künftig gerne ändern, denn sie nutzen die Zusammenkünfte vor allem, um für ihre Arbeit vor Ort neue Impulse zu bekommen. „Ich würde mir wünschen, dass wir unsere Treffen auch am Vormittag abhalten könnten, während unserer Dienstzeit“, sagt Susanne Kunschek aus der Elias-Kirchengemeinde in Marten. Sie ist eine von zwei Sprecherinnen, die die Frauen mittlerweile aus ihren Reihen für das Netzwerk gewählt haben. Die andere, Beate Seyd-Vianden, arbeitet im Büro der Miriam-Kirchengemeinde. Sie unterstreicht, wie sehr sie und auch ihre Kolleginnen von dem Miteinander profitieren: „Wir können uns gut austauschen, haben zum Beispiel eine Kompetenzliste erstellt, wer von uns was besonders gut kann. Da gibt es Super-Ansprechpartnerinnen unter den Kolleginnen, und das ist richtig gut“, sagt sie.

Wenn die Weitergabe von Knowhow und Erfahrungen im Kreis der Gemeindesekretärinnen klappt, dann profitieren auch die Gemeinden davon, in deren Büros sie tätig sind. Augenfällig wird das beispielsweise in Zeiten von Corona-Einschränkungen. Da verlagert sich ein Großteil der Kommunikation in den Büros noch weiter als zuvor auf digitale Kanäle. Wie sie gut zu nutzen sind, welche Ausstattung dafür vonnöten ist, auch das nimmt derzeit viel Raum im kollegialen Austausch ein.

Gemeindesekretärinnen, so Beate Seyd-Vianden, sind in ihrem Job fast immer „Einzelkämpferinnen“. Selten stehen sie und ihre Dienste im Fokus des Gemeindelebens. Doch ohne ihr Wirken im Hintergrund würden zahlreiche Abläufe im täglichen Betrieb nicht funktionieren – und viele Erwartungen an die Kirche vor Ort enttäuscht.

Foto: EvKkDo
Sie ist eine der Sprecherinnen im Netzwerk der Gemeindesekretärinnen und schätzt den Austausch und die gegenseitige Unterstützung: Beate Seyd-Vianden.
Foto: EvKkDo