31.03.2015 // Gedenken an die Opfer rechtsextremer Gewalt

Eindrückliche Demonstration

Mit 185 Namensschildern und fünf Särgen gedachte Ende März der Arbeitskreis Dortmund gegen Rechtsextremismus den Opfern rechter Gewalt.

Gedenken an die Opfer rechtsextremer Gewalt

Mehmet Kubasik und Thomas Schulz, Thomas Goretzky und Yvonne Hachtkemper: vier Namen von 185. So viele Menschen waren es, die seit 1990 in Deutschland von Neonazis ermordet wurden.

Mit 185 Namensschildern und fünf Särgen gedachte am 28. März der Arbeitskreis Dortmund gegen Rechtsextremismus in einer eindrücklichen Demonstration den Opfern rechter Gewalt. Die fünf Särge standen für die fünf Menschen aus Dortmund, die in den letzten 15 Jahren von rechten Gewalttätern ermordet wurden.

Am 28. März 2005 hatte der Dortmunder Nazi Sven Kahlin den Punk Thomas Schulz in der U-Bahnstation Kampstraße erstochen. Zehn Jahre später demonstrierten die Rechtsextremen auf den Straßen Dortmunds.

„Es besteht nicht der geringste Zweifel, dass die für heute von den Rechten angemeldeten Aktionen nur dem einen Zweck dienen: einen grauenvollen Mord zu feiern“, so Superintendent Ulf Schlüter beim Auftakt zur Gegendemonstration des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus.

Die knapp 300 Teilnehmenden zogen mit den Namensschildern und  Särgen zu Gedenkorten wie der Steinwache und dem Südbahnhof,  dem Ort der Judendeportation. In Sichtweite der Nazidemonstration legten sie die fünf Särge nieder.

„Die Rechten marschieren unter dem Schutz des Staates, dessen elementaren Rechte und Werte sie ebenso mit Füßen treten und verachten, wie sie es mit leibhaftigen Menschen tun“, sagte Schlüter.

Auch für die DGB-Vorsitzende Jutta Reiter ist es „unerträglich, dass solche Aktionen stattfinden können.“ An Verachtung der Menschlichkeit gegenüber seien sie nicht zu überbieten.

Schlüter forderte, dass die Partei „Die Rechte“ „endlich und dringend verboten gehört“.

Foto: UK
Mit einem Trauerzug gedachte der Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus den Opfer neonazistischer Gewalt.