04.03.2016 // Neues Gemeindehaus in Kirchderne

Eine Herberge am Weg

Das neue Gemeindehaus soll eine „Herberge am Weg“ werden. Direkt neben der Kirche steht es. Kirche, der Neubau und im Übrigen auch der benachbarte Kindergarten bilden so eine Einheit.

Neues Gemeindehaus in Kirchderne eingeweiht

Pfarrerin Dorothe Schöttling beugt sich über Kisten und Kartons, fleißige Hände räumen Geschirr in der Küche und Akten im Gemeindebüro ein, Heizungsmonteure und Elektriker kümmern sich um Licht und Wärme.

Eine halbe Woche vor der Eröffnung ist Endspurt angesagt im neuen Gemeindehaus am Grüggelsort in Kirchderne. Ende Februar ist es mit einem feierlichen Gottesdienst in der St. Dionysiuskirche eingeweiht worden.

Das neue Gemeindehaus soll eine „Herberge am Weg“ werden, so Pfarrer Michael Bahrenberg in seiner Predigt zur Eröffnung. Eine Herberge, in die „Menschen kommen, Erfahrungen machen, Begegnungen erleben mit Gott, der christlichen Botschaft, den Mitmenschen.“ Und Bahrenberg wünschte dem Haus auch, „dass Menschen von hier aus aufbrechen, Erfahrungen machen und gerne wieder zurückkehren.“

Direkt neben der Kirche steht es. Und genau das war auch so gewollt und geplant. Kirche, der Neubau und im Übrigen auch der benachbarte Kindergarten bilden so eine Einheit. Wobei das Ensemble von Gemeindehaus und Kirche architektonisch betont ist.

Exakt parallel zum Kirchenschiff erstreckt sich das beinahe 400 Quadratmeter lange Haus mit einem angedeuteten „Turm“ entlang der Stelle, an der sich der Kirchturm erhebt. Auch die Außenfassade ist von ihrer Gestaltung und Farbgebung der Kirche angepasst.  Diese Ähnlichkeit ließ das Presbyterium Ende 2013 aus sechs Architektenentwürfen den nun realisierten aussuchen. Im Januar 2015 war schließlich Baubeginn.

„Mit langem Atem und großer Geduld“, so die Ständig Stellvertretende Superintendentin Andrea Auras-Reiffen in ihrem Grußwort, „haben Sie diesen Bau hier geplant und verwirklicht und dabei wahrlich manche Durststrecke überwinden müssen.“ Jetzt konnte der Neubau der Gemeinde übergeben werden. Einen großen Gemeindesaal und ein langgestrecktes Foyer beherbergt er, einen kleineren Gruppenraum und einen Jugendraum sowie das Gemeindebüro; hinzu kommen noch Sanitär-, Technik- und Abstellräume sowie die Küche. Außerdem gibt es zwischen dem Neubau und der alten Kirche ein schönes Außengelände – für Gemeindefeste oder auch einen Freiluftgottesdienst.

Mehr als eine Million, genauer: 1.250.000 Euro, kostet der Neubau inklusive Architektenhonorar und Außenanlagen. Die Gemeinde hat die Kosten aus eigenen Mitteln, aus dem Treuhandfonds Gemeindevermögen sowie Kirchenkreismitteln finanziert.

Aufgegeben wird dafür das Lutherhaus in Altenderne, denn die Renovierung des über 90-jährigen Gebäudes wäre mit mindestens 1,8 Millionen Euro deutlich teurer gewesen. Dass es geschlossen wird, „schmerzt viele Menschen“, so Pfarrerin Schöttling. Gerade für Ältere sei es nicht einfach, aus Altenderne hierher zu kommen. „Wir überlegen deshalb, einen Gemeindebus anzuschaffen.“

Doch „wir wollten uns auf diesen Standort neben der Kirche konzentrieren.“ Für Schöttling ist es wichtig, dass die Gruppen, die es gibt, auch an dem neuen Ort  weiterexistieren. Und sie ist optimistisch: „Wir müssen etwas Neues für den Gemeindebezirk entwickeln. Das sehe ich als Chance.“

Foto: Stephan Schütze
Zum ersten Mal ist die Gemeinde in ihrem neuen Gemeindehaus. Vorn links Pfarrerin Dorothe Schöttling, vorn rechts die Ständig Stellvertretende Superintendentin Andrea Auras-Reiffen und im Hintergrund (Mitte) Pfarrer Michael Bahrenberg.