Schulkurse des Evangelischen Bildungswerks feierten Zeugnisübergabe
Alle Jugendliche waren gestylt, manche regelrecht schick und einige hätten mit ihrer Eleganz auch auf den Laufsteg einer Modenschau gepasst. Kein Wunder, denn der Anlass war für sie bedeutender als eine Modenschau.
65 Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Bildungswerks haben ihre nachträglichen Schulabschlüsse bestanden und Zeugnisse bekommen.
Und 30 Schülerinnen aus dem Bereich Vor- und Schulkurse für Frauen mit Migrationshintergrund konnten ihre Zwischenzeugnisse in Empfang nehmen.
„Kirche macht Schule“ stand auf dem Roll-Up vor der Bühne im Großen Saal des Reinoldinums. Und die Abschlussfeier dort zeigte: Kirche macht erfolgreich Schule. Die jungen Erwachsenen haben von ihr eine zweite Chance bekommen und sie genutzt.
Ulrike Podhajsky vom Bildungswerk brachte es auf den Punkt, als sie zu den Jugendlichen sagte: „Sie haben es geschafft. Heute holen Sie sich den Lohn ihrer Arbeit ab, Ihre Zeugnisse.“ Und Robin, einer der Schüler, formulierte es so: „Wir haben jetzt alle einen Bildungsabschluss erreicht, auf dem wir aufbauen können.“
Nämlich den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 oder sogar die Fachoberschulreife, manche sogar mit Qualifikation. Robin prägte deshalb auch den Begriff der „Startrampe“, auf der sie jetzt stehen würden. Einige der Jugendliche gehen jetzt auf weiterführende Schulen, andere machen eine Berufsausbildung, als Versicherungskaufmann oder Vermessungstechnikerin, als Erzieherin oder Krankenschwester.
„Danke für die Geduld und Beharrlichkeit, die ihr an den Tag gelegt habt“, sagte Katrin Köster vom Bildungswerk zu den Lehrerinnen und Lehrern. Sie alle hätten in diesem Schuljahr gemeinsam viel erlebt. Und das sei nicht nur das Pauken von Deutscher Grammatik oder Mathematik gewesen.
Die Jugendlichen hätten auch „vor Ort“ gelernt – im Dortmunder U und auf dem Skywalk Phönix West, in der Kokerei Hansa oder im Düsseldorfer Landtag. Für Robin war es ein „langer und steiniger Weg“. Er kann sich allerdings auch gut vorstellen, „dass die Lehrerinnen und Lehrer sich den Kopf zerbrechen mussten, um uns zum Ziel zu bringen.“
Unterstützung dabei haben sie von einem engagierten Team ehrenamtlicher Mentorinnen und Mentoren bekommen. Ein großes Dankeschön gab es deshalb auch für alle: „Ihr habt uns mehr gegeben als ein Klassenzimmer und Hausaufgaben. Ihr habt uns eine Zukunft gegeben.“ Und Anand ergänzte: „Wir haben eine tolle Zeit gehabt. Manche vermissen die Schule schon jetzt.“