02.03.2015 // Diakonie

Einführung und Verabschiedung

„Der Diakoniewimpel zieht weiter“. So das Motto des Gottesdienstes zur Einführung von Niels Back und der Verabschiedung von Johanna Weber.

Niels Back als Diakoniepfarrer eingeführt und Johanna Weber in den Ruhestand verabschiedet

„Der Diakoniewimpel zieht weiter“. Unter diesem Motto stand der Gottesdienst zur Einführung des neuen Diakoniepfarrers Niels Back und die Verabschiedung von Johanna Weber. Es war ein besonderer Termin für die Evangelische Kirche und das Diakonische Werk in Dortmund, dieser Freitag Ende Februar. Der Diakoniewimpel, den Johanna Weber anlässlich des 1. Diakoniesonntags einführte, geht über in die Hände von Pfarrer Niels Back.

Superintendent Ulf Schlüter würdigte in seiner Rede zur Verabschiedung von Johanna Weber ihre geleistete Arbeit. „Ihr war es immer wichtig, an der Basis zu sein“, sagte er. Dazu gehörte zuzuhören, den Dialog zu führen und offen für andere zu sein und sie zu verstehen. Ihr Dienst hatte viel zu tun mit dem zentralen Kern von Kirche“, so Schlüter.

Gute Verbindungen zwischen Gemeinden und Diakonie

In den letzten Jahren war Johanna Weber Beauftragte für Gemeindediakonie und sorgte für gute Verbindungen zwischen Gemeinden und Diakonie. Seit 1977 in Diensten der Diakonie, arbeitete sie in der früheren Obdachlosenarbeit, koordinierte die Aussiedlerarbeit. Daraus wurde eine Fachbereichsleitung „Hilfen für Zuwanderer“.

Seit Anfang des Jahrtausends war sie in der Stabsstelle für Gemeindediakonie tätig. „Aufgabe war es, verlässliche Formen der Zusammenarbeit zu entwickeln. Die Zusammengehörigkeit von Kirche und Diakonie sollte erlebbar sein“, erinnerte sich die Sozialarbeiterin. Schwerpunkt in ihrer Arbeit war, den Kontakt zu den Dortmunder und Lüner Kirchengemeinden und Presbytern herzustellen. Außerdem kümmerte sie sich ums Thema Ehrenamt und die hospizliche Arbeit. Nach fast 40 Jahren in Diakonie und Kirche ist sie nun im Ruhestand.

Nicht zu klein denken

„Kann es sein, dass Gott mich verflucht hat?“ Mit dieser Frage eines ehemals Obdachlosen an ihn befasste sich Niels Back in seiner Predigt zur Einführung. Diese Frage werde selten so offen gestellt, aber im Raum stehe sie, weiß er. „An Gott zu glauben war noch nie leicht. Aber Gott steht zur Seite und will Kraft geben, durch das manchmal schwere Leben zu gehen“, erklärte er. Das Diakonische Werk sei ein Ort in der Gesellschaft, wo nicht das Recht des Stärkeren gelte, so Back. „Wir sollten nicht zu klein darüber denken, was Diakonie leistet“, forderte er. Von den Gemeinden wünscht er sich, dass sie das noch mehr wahrnehmen.

Ehrenamt ist wichtig

Niels Back hat dieses zentrale diakonische Arbeitsfeld als Diakoniepfarrer nun übernommen. Der Gemeindepfarrer ist zur Hälfte seiner Arbeitszeit weiterhin im Dienst der Kirchengemeinde Wellinghofen, mit der anderen Hälfte bei der Diakonie. Von menschlicher Not berührt sein und helfen wollen, gehört für ihn zur Diakonie. Die Koordination ehrenamtlichen Engagements ist ihm wichtig. Im Haus der Diakonie gehört zu seinen Aufgaben, für gute Rahmenbedingungen zu sorgen und auf neuen Bedarf mit kreativen Ideen zu reagieren.

Niels Back hat beide Perspektiven – Kirche und Diakonie – in seiner Arbeit vereint. „Eine gute Kombination. Die Kirche kann nicht ohne die Diakonie und die Diakonie nicht ohne die Kirche.“, sagte er. Als Gemeindepfarrer habe er einen anderen Zugang zu seinen Kolleginnen und Kollegen und hofft, dass er noch mehr Gemeinden von Diakonie-Projekten überzeugen kann.

Häusliche Pflege und Seelsorge in Gemeinden vernetzen

Stärker vernetzen will er auch die häusliche Pflege durch die Diakoniestationen mit der Seelsorge in den Gemeinden. Denn oft wüssten die Pfarrer in den Gemeinden gar nicht, wer durch die Diakoniestation gepflegt werde – und vielleicht auf den Besuch eines Seelsorgers warte.

Den Mitarbeitenden der Diakonie will er helfen, sich noch stärker mit der Kirche zu identifizieren. Dazu dienen auch die einmal jährlich stattfindenden Diakoniesonntage, zu denen ein Gottesdienst gehört, an dem Mitarbeitende der Diakonie und Gemeindeglieder teilnehmen. Denn, so Back, „sie alle verbindet nicht nur Einsatz für Menschen in sozialen Notlagen, sondern auch der Glaube“.

Foto: Stephan Schütze
In einem Gottesdienst wurde Niels Back (l.) in sein Amt als Diakoniepfarrer eingeführt. Gleichzeitig verabschiedete das Diakonische Werk Johanna Weber (Mitte) in den Ruhestand.