11.12.2014 // Bilanz AK Christen gegen Rechts

Engagiert gegen die Neonazis

Rückblick und Ausblick standen im Mittelpunkt beim Treffen der „Christen gegen Rechtsextremismus“ im Dezember.

Arbeitskreis Christen gegen Rechts zieht Bilanz

Rückblick und Ausblick standen im Mittelpunkt beim Treffen der „Christen gegen Rechtsextremismus“ im Dezember. Der noch recht junge Arbeitskreis, gegründet im Sommer 2012, sei mit seinen Aktionen „in der Stadt deutlich wahrgenommen“, so Friedrich Stiller, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung.

Tatsächlich organisiert er nicht nur Veranstaltungen – drei in diesem Jahr -, sondern beteiligt sich zusätzlich beispielsweise auch auf den Demonstrationen gegen die Neonazis. Das Engagement gegen den Rechtsextremismus sei für Christen keine beliebige Frage, sondern ziele in die Mitte des Glaubens.91 Einzelpersonen, sechs Presbyterien und den Synodalverband der Frauenhilfe zählt der Arbeitskreis zu seinen Mitgliedern.

Nach wie vor beschäftigt den Arbeitskreis noch die Kommunalwahl mit ihren Folgen. Damals hatten die Neonazis versucht, sich gewaltsam Eintritt in das Rathaus zu verschaffen. Der Polizeibericht über den Abend sei „rätselhaft, tendenziös und lückenhaft“, so Stiller. Leider seien die Vorwürfe der Nötigung gegen 46 Personen, die sich den Rechten entgegengestellt hatten, noch nicht vom Tisch. Deshalb habe der Arbeitskreis ein Rechtshilfekomitee gegründet und arbeite momentan an einer Dokumentation, die dabei helfen soll, „dass die Staatsanwaltschaft diese unsinnigen Vorwürfe zurücknimmt“.

Eine der Höhepunkte der diesjährigen Aktionen war das Konfirmandenprojekt im Rathaus. Zwischen 200 und 300 Konfirmandinnen und Konfirmanden aus den Gemeinden hatten mit Theater, Musik und Spiel Kerninformationen über den Rechtsextremismus kennengelernt.

Mehrere Themen will der Arbeitskreis 2015 angehen; darunter soll ein Training für Zivilcourage sein, eine Veranstaltung mit einem Aussteiger aus der Neonaziszene und Informationen über den Stand des Verfahrens gegen den Nationalsozialistischen Untergrund. Dabei beobachtet der Arbeitskreis genau, dass die Dortmunder Neonazis bei der Diskussion um die Flüchtlingsunterkünfte offenbar meinen, eine neue Mobilisierungsstrategie entdeckt  zu haben.

Foto: Stephan Schütze
Über Themen und Ideen für das Jahr 2015 hatte sich der Arbeitskreis Christen gegen Rechtsextremismus im Dezember ausgetauscht.