19.08.2015 // Verabschiedung

Engagierte Seelsorgerin geht in den Ruhestand

Mit einem Familiengottesdienst hat sich Pfarrerin Nicole Plath von der Georgs-Kirchengemeinde in den Ruhestand verabschiedet.

Pfarrerin Nicole Plath verlässt Aplerbecker Georgs-Kirchengemeinde

„Seelsorge war für mich das Wichtigste.“ Unterhält man sich mit Nicole Plath, Pfarrerin der Evangelischen Georgs-Kirchengemeinde Dortmund in Aplerbeck, dann taucht dieser Satz immer wieder auf. Wie ernst es ihr damit war, hat ihre Gemeinde wohl immer gespürt. „Denn“, so Pfarrerin Plath rückblickend, „mir haben die Menschen anvertraut, wie sie mit ihrem Glück und Unglück umgehen. Das war mein Schwerpunkt.“ Nicole Plath verlässt jetzt ihre Gemeinde. Offiziell geht sie am 1. September in den Vorruhestand. Tatsächlich hat sie ihren letzten Gottesdienst als Gemeindepfarrerin am 16. August gefeiert – punktgenau zu ihrem 60sten Geburtstag. Und weil ihr Familiengottesdienste „immer großen Spaß gemacht haben“, war es ein Gottesdienst für Groß und Klein zum Thema „Groß und Klein“.

Plath ist in Celle geboren, hat nach ihrem Abitur in Göttingen Theologie und zunächst auch Germanistik studiert. Ihr Studium hat sie in Heidelberg und Münster fortgesetzt. Nach ihrem Examen im September 1980 war sie für zwei Jahre Vikarin in Dortmund-Jungferntal, anschließend hat sie ein Sondervikariat im Predigerseminar Soest gemacht und war Inspektorin mit den Schwerpunkten Homiletik, Mission und Ökumene. Am 9. Februar 1986 ist sie in Aplerbeck als Gemeindepfarrerin eingeführt worden – in der Großen Kirche, wo sie sich jetzt auch verabschiedet hat. Beinahe 30 Jahre war sie in der Gemeinde, zunächst 18 Jahre in Aplerbeck Mitte, dann elf Jahre in der Aplerbecker Mark. „Das ist für mich wie ein halbes Leben“, sagt sie.

Andrea Auras-Reiffen, Ständig Stellvertretende Superintendentin des Kirchenkreises, charakterisierte Pfarrerin Plath im Verabschiedungsgottesdienst als „eine Frau mit ganz weiten Herzen und ganz viel Engagement gerade für die kleinen Leute, die Kinder, oder auch die Schwachen in dieser Gemeinde“.

War die Seelsorge ihr Standbein, dann hat sie mit ihrem Spielbein gleich eine ganze Menge Bälle bewegt. „Denn als Pfarrerin“, so Plath, „kann man ungeheuer kreativ arbeiten.“ Beim Kirchenasyl Anfang der 1990er Jahre war sie dabei, hat für die medizinische Versorgung und den Deutschunterricht gesorgt. In der Mark hat sie lange Zeit einen Trauerkreis organisiert. Auf eine Bibliodrama- und Supervisorenausbildung kann sie verweisen. Sie ist in der Landeskirche als Supervisorin tätig und will das auch in ihrem Ruhestand weitermachen. Apropos Ruhestand: in dieser Zeit will sie sich in der Hospizarbeit engagieren und sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmern. „Und ich freue mich darauf, Zeit zu haben, um wieder Klavier spielen zu können.“ Überhaupt seien der Vorruhestand und die Zeit, die ihr dadurch geschenkt wird „schon ein Luxus“.

Nicole Plath wird nach Schwerte ziehen, aber Dortmund nicht vergessen. „Alleine die Dortmunder Kultur der Nordstadt möchte ich nicht missen.“

 

Lachend in den Ruhestand. Pfarrerin Nicole Plath (vordere Reihe, 2.v.l.) verlässt die Georgs-Kirchengemeinde. Foto: Stephan Schütze