Ausstellung in der Martin-Luther-Kirche Brambauer
Ist Deutschland ein Entwicklungsland? Natürlich nicht, sollte man meinen. Schließlich gilt üblicherweise die südliche Hemisphäre als unterentwickelt. Aber wenn wir eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen auf unserem Planeten gestalten wollen, steht unser hochentwickeltes Land, unsere westliche Lebensweise plötzlich auf dem Prüfstand. Sind wir wirklich so hochentwickelt wie manche oft glauben?
Diese Fragen thematisiert die Ausstellung „Entwicklungsland D“. Eröffnet wurde sie am Pfingtssonntag in der Martin Luther-Kirche Brambauer. Zur Ausstellung laden die Lüner Initiative gegen globale Armut und die evangelische Kirchengemeinde Lünen-Brambauer gemeinsam mit der evangelischen Stadtkirche St. Georg, den katholischen Kirchengemeinden St. Marien und Herz Jesu, den türkisch-islamischen Gemeinden zu Lünen und Brambauer ein. „Entwicklungsland D“ informiert über die Ungleichgewichte im Konsumverhalten und im Ressourcenverbrauch.
Das Resümee der Ausstellung: Unser „Immer weiter so“, wie es im Rahmen von Wirtschaftswachstum und Globalisierung von uns gepflegt wird, ist nicht zukunftsfähig. Wenn alle Menschen so lebten wie wir, würden wir drei Planeten wie die Erde brauchen. Hätten alle Menschen weltweit den gleichen Energieverbrauch oder den durchschnittlichen PKW-Besitz pro Haushalt, würde die Erde kollabieren. „Entwicklungsland D“ macht klar, dass wir auf Kosten der ärmeren Regionen im Süden, auf Kosten der Umwelt und der nachfolgenden Generationen leben. In diesem Sinne, so die Botschaft, seien wir tatsächlich ein Entwicklungsland. Denn wir sollten uns zu einem Land entwickeln, das nicht auf Kosten anderer und künftiger Menschen wirtschaftet.
Die Ausstellung informiert und provoziert; sie regt Denk- und Diskussionsprozesse über unseren Lebensstil an. Sie ist noch bis zum 9. Juni zu sehen.
