15.11.2020

Erinnerung an die Deportierten

In der Stadtkirche St. Petri waren Namen von Dortmunderinnen und Dortmundern ausgelegt

Am 29. Juli 1942 wurden zahlreich jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Dortmund zusammengetrieben. Am Südbahnhof der Stadt wartete ein Deportationszug auf sie. Er brachte sie aus ihrer westfälischen Heimat ins Ghetto Theresienstadt.

Vom 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, an erinnerte in der Evangelischen Stadtkirche St. Petri ein ausgelegtes Gedenkbild an die deportierten Dortmunderinnen und Dortmunder von 1942. In der Mitte der Kirche war vier Tage lang eine gestaltete Auflistung von Namen der betroffenen Menschen zu sehen. Auch vereinzelte Fotos waren in das Fußbodenbild eingepasst.

In Stille und Gebet konnten Besucherinnen und Besucher der Kirche im Gedenken innehalten. Eigentlich war für den Abend des 9. November eine Veranstaltung zum Ökumenischen Gedenken geplant. Beteiligt sein sollten Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 aus dem Max-Planck-Gymnasium. Sie wollten in Lesungen über das Schicksal der jüdischen Ehepaare Silberberg, Salmagne und Blankenstein aus Dortmund berichten.

Eingeladen hatten gemeinsam die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ), die Evangelische Stadtkirche St. Petri und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Wie zahlreiche andere Veranstaltungen im November musste das Ökumenische Gedenken in St. Petri mit Lesungen und Musik jedoch entfallen.

So blieb nur die Wahrnehmung der biografischen Spuren, für die die Namen auf dem Kirchenboden standen.

Foto: Stephan Schütze
Namen und einzelne Fotos erinnerten in der Stadtkirche St. Petri an deportierte Frauen und Männer aus Dortmund.
Foto: Stephan Schütze