24.02.2014 // Dortmunder Frauenmahl

„Es geht auch anders!“

„Es geht auch anders! Frauenwege selbstbestimmt“, so lautete der Titel des Frauenmahls, das am 21. Februar 2014 in der Stadtkirche St. Petri stattfand.

Frauenmahl und Tagung zu Reformation und Politik

„Es geht auch anders! Frauenwege selbstbestimmt“, so lautete der Titel des Dortmunder Frauenmahls, das am 21. Februar 2014 in der Stadtkirche St. Petri stattfand.

130 Frauen waren zu dem 3. Dortmunder Frauenmahl gekommen. Neben einem türkisch-vegetarischem Buffet, das von einer muslimischen Frauengruppe gekocht wurde, hörten die Teilnehmerinnen Tischreden von Frauen aus Kirche und Politik.

„Sie hören heute Reden von vier Reformatorinnen“, so Barbara von Bremen, Pfarrerin an der Stadtkirche St. Petri, „Sie alle zeigen uns, wie es möglich ist, anders zu leben, selbstbestimmt neue Wege zu gehen und welche Veränderungen dafür notwendig sind.“

Als erste Rednerin trat Dr. Angelica Schwall-Düren, Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW und Bevollmächtigte des Landes beim Bund auf die Kanzel.

Sie plädierte dafür, das Potential der Migrantinnen in Deutschland besser zu nutzen. Deshalb setze sich das Ministerium u.a. für mehr Verständigung ein, z.B. mit Integrationslotsen, Beratungsstellen und der Anerkennung von ausländischen Ausbildungen.

Die zweite Rednerin war Nicole Siegmann, Geschäftsführerin des Mütterzentrums Dortmund e.V.. Ihre These lautete: Selbstbestimmtes Leben geht nur gemeinsam!“ Sie warb dafür, zusammen - mit anderen Frauen und Männern- nach neuen Wegen zu suchen, wie Familie heute entspannter gelebt werden kann. Das Mütterzentrum Dortmund nannte sie als ein gelungenes Beispiel, wo Vernetzung von Familien unterschiedlicher Art funktioniert.

Die Theologin und Poetin Christina Brudereck entführte die Zuhörerinnen in eine Welt der pointierten Worte. Sie thematisierte die Bedeutsamkeit von intergenerativen Frauenbeziehungen für ihr Leben. Für sie sei u.a. wichtig die „gute Nahrung für Körper rund Geist“ – nämlich leckeres Essen und das Gebet – ganz im Sinne des Frauenmahls.

Für die musikalischen Beiträge zwischen den Reden sorgte Kathrin Montero-Küpper mit ihrer Konzertharfe.

Das Mahl endete mit einer aufrüttelnden Rede der Schwedin Kaj Fölster, die die anwesenden Frauen mit Worten der Frauenrechtlerin Clara Zetkin aufrief: „Frauen, jammert nicht, organisiert Euch!“

Wer über die Thesen und Impulse der Rednerinnen noch weiter diskutieren wollte, konnte das erstmals bei der weiterführenden Tagung am Samstag im Mütterzentrum Dortmund e.V. tun. Drei der Rednerinnen kamen mit den teilnehmenden Frauen noch einmal intensiver ins Gespräch.

Vorbereitet wurden die Veranstaltungen von einem breiten Frauenbündnis der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem Rheinland sowie der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dortmund, dem Forum Frau und Wirtschaft und dem Mütterzentrum Dortmund e.V.

Weitere Informationen über das bundesweite Projekt „Frauenmahl“ und die Reden der vier Reformatorinnen vom Dortmunder Frauenmahl gibt es unter:

Foto: Stephan Schütze
Beim diesjährigen Frauenmahl in der Stadtkirche St. Petri und der anschließende Frauentagung ging es um Reformation und Politik.