28.09.2020

Es ist allerhöchste Zeit

Gebet für die Erde zum Klimaaktionstag in Dortmund

Mit dem "Gebet für die Erde" starteten die Christians for Future in den ersten Klimastreik auf Straßen und Plätzen in der Corona-Pandemie. Vor der Stadtkirche St. Reinoldi beteten mit ihnen mehr als 50 Leute.

"Zu vieles läuft schief, noch immer stimmt die Richtung nicht. Noch immer taumeln wir auf eine Katastrophe zu, es ist fünf vor zwölf", mahnte Pfarrer Friedrich Stiller. Deshalb sei es sehr gut, dass ein Klimaaktionstag wieder stattfindet und die Fridays for Future mit ihren Aktionen und Demos daran erinnern. Der Umweltbeauftragte des Evangelischen Kirchenkreises dankte den "jungen Leuten, dass sie die Organisation wieder in die Hand genommen haben".

Christinnen und Christen und Kirchen könnten aber das Thema nicht nur den Aktivisten überlassen. "Wir müssen schon selber aktiv werden", forderte Stiller. "Denn Gott hat uns die Welt nicht anvertraut, damit sich andere darum kümmern, wir müssen selbst etwas tun".

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hat sich deshalb verpflichtet, "alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auszuschöpfen und ihren Beitrag dafür zu leisten, dass wir die UN-Klimaschutzziele erreichen", zitierte Stiller aus dem Statement der Präses der EKvW, Annette Kurschus, zum Klimaaktionstag. "Es kann uns gelingen, unsere Klimaziele zu erreichen, wenn wir in unserer Gesellschaft in dieser Frage alle an einem Strang ziehen", erklärt die Präses darin, denn: "Es ist allerhöchste Zeit".

"Deshalb werden wir heute aktiv", sagte Stiller und lud ein mitzumachen. "Wir wollen zusammen klagen, Gemeinschaft erleben, aber auch uns ermutigen lassen, für das, was noch zu tun ist und wozu wir herausgefordert sind".

Liturgie, Lesung, Gebet und die Fürbitte gestalteten Gudula Frieling von Christians for Future, Pfarrerin Sandra Laker und Pfarrer Friedrich Laker aus der Lydia-Kirchengemeinde und Pfarrer Friedrich Stiller vom Evangelischen Kirchenkreis Dortmund. Die Gruppe 19 begleitete die Runde musikalisch mit Gitarre, Cello und Gesang.

Pfarrer Friedrich Laker lud am Schluss dazu ein, am Thema dranzubleiben. Zum Beispiel beim "Dortmunder Klimabündnis". Das trifft sich am 1. Donnerstag im Monat um 18 Uhr in der Pauluskirche an der Schützenstraße in der Nordstadt. Oder in der "Postwachstumsgruppe", die dort das nächste Mal am 14. November tagt. Ihr geht es darum, einfacher zu leben, mit weniger Konsum auszukommen. Daraus könnte eine soziale Bewegung von unten entstehen, so Laker. Friedrich Stiller rief dazu auf, in die Kirchengemeinden zu gehen und nachzufragen, was vor Ort passiert. "Gehen sie los, machen Sie mit, da wo sie sind".

Foto: Stephan Schütze
Die Christians for Future beteten am Klimaaktionstag für die Erde.
Foto: Stephan Schütze