15.10.2024

„Exit Racism“ – gemeinsam Rassismus erkennen und handeln!

Mitmach-Ausstellung bringt jungen Menschen im „Studio 41“ muslimische Lebensrealitäten nahe

Junge Muslime müssen sich in ihrem Alltag Fragen stellen, die andere junge Leute in Deutschland nicht kennen. „Kann ich im Sportunterricht mein Kopftuch tragen?“ „Warum werde ich bei Verkehrskontrollen so oft rausgewunken?“ „Weshalb wurde meine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz wieder ohne Begründung abgelehnt?“ Die Ausstellung „Exit Racism“ führt durch interaktive Stationen an das Thema Islamfeindlichkeit heran und bietet Raum für Gespräche rund um Alltagssituationen, die die meisten kennen.

Eine große Gruppe engagierter Menschen hat die Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend NRW und dem Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit nach Dortmund geholt und bietet Führungen an. Die lange Liste der Beteiligten ist beeindruckend: „Studio 41“ (Ausstellungsort und ein Jugendprojekt des Kirchenkreises), die Evangelische Jugend Dortmund, das Referat Ökumene, das Muslimische Jugendwerk, Die Falken, die Migrantenselbstorganisation Train of Hope, das Welthaus Dortmund, das respekt-Büro des Jugendamtes, das oikos-Institut für Mission und Ökumene sowie der Jugendring. Mit-Organisatorin Jenny Kolbus von der Evangelischen Jugend ist froh und stolz, dass so viele örtliche Organisationen an einem Strang ziehen und „Exit Racism“ in Dortmund möglich machen. Die Diakonin, Gemeindepädagogin und Sozialarbeiterin ist außerdem begeistert von der Resonanz. „Über 30 Gruppen haben sich schon angemeldet, darunter viele Schulklassen. Außerdem Konfi-Gruppen und Jugendwohneinrichtungen. Mit einem so riesigen Interesse haben wir nicht gerechnet. Toll!“

Die Gruppen besuchen die Ausstellung, die am 16. Oktober eröffnet wird, ohne ihre Lehrerinnen und Lehrer, ohne Gruppenleiterinnen und -leiter. Diese können zeitgleich an Kursen auf einer Lernplattform teilnehmen. Die Jugendlichen sollen sich möglichst frei über das Thema Rassismus austauschen können. Eigens geschulte und ebenfalls junge Ausstellungsbegleiterinnen und -begleiter führen die Gruppen durch die farbenfrohe und anregende Ausstellung und regen zum Austausch an. Für Fachkräfte gibt es außerdem Workshops zu den Themen „Intersektionalität“, ein Begriff, der das Zusammenwirken mehrerer Unterdrückungsmechanismen beschreibt, oder „Antimuslimischer Rassismus in der Kinder- und Jugendarbeit“ (Angebote vom Welthaus, bzw. dem Muslimischen Jugendwerk).

Auf einem der Ausstellungsfotos hält eine Frau ein Plakat in der Hand mit der Aufschrift „Wir alle sind gegen Rassismus. Doch meistens merken wir nicht, wenn wir uns rassistisch verhalten.“ Eine Aussage, die Gesprächsstoff liefert. Geübt wird u.a. ein „Bewerbungsgespräch“ um den Platz in einer Wohngemeinschaft.

Die Ausstellung soll ein Ort für couragiertes Handeln sein. „Exit Racism“: Gemeinsam einen Ausweg finden – aussteigen aus strukturellem sowie alltäglichem Rassismus.

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Die Ausstellung

„Exit Racism“

  • Bis 28. November;
    Studio 41,
    Flurstraße 41.

Anmeldung

Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.

Altersempfehlung: ab 14 Jahren.

Neben den Gruppenterminen können auch einzelne Interessierte spontan kommen am

  • 1. November, 14 Uhr;
  • 7. November, 14 Uhr;
  • 19. November, 18 Uhr.

Kleinere Gruppen werden darum gebeten, sich zur besseren Planung kurz anzumelden.

Die Gruppen besuchen die Ausstellung „Exit Racism“ ohne ihre Lehrer*innen oder Gruppenleiter*innen. Diese können zeitgleich an Kursen teilnehmen. Die Jugendlichen sollen sich möglichst frei über das Thema Rassismus austauschen können. Eigens geschulte, ebenfalls junge Ausstellungsbegleiter*innen führen die Gruppen durch die Ausstellung und regen zum Austausch an.
Foto: Veranstalter*innen