Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund-West tagte zum letzten Mal
Für ein offeneres Familienbild macht sich die Kreissynode Dortmund-West stark und wendet sich gegen Diskriminierung und Benachteiligung anderer Familienformen. Längst hätten sich die gesellschaftliche Realität, das Zusammenleben der Menschen in den Gemeinden und die Arbeit in kirchlichen Aufgabenfeldern weiterentwickelt.
Schon in der Bibel sei die Familie kein heiliges Ideal. Sie berichtet von vielfältigen Formen familiären Zusammenlebens. Familie ist deshalb nicht nur die klassische Ehe mit Kindern. „Familie ist immer dort, wo Menschen verlässlich füreinander einstehen und Verantwortung übernehmen“, heißt es im Beschluss der Versammlung.
Familien finden nicht immer zwei evangelische Paten. Deshalb begrüßen die Synodalen die vorgeschlagene Neuregelung des Patenamtes. Paten können nun auch katholisch sein. Dennoch bleibe die Grundsatzfrage bestehen: Was ist, wenn auch nach der neuen Regelung keine Patin oder kein Pate gefunden werden kann?
Über die Entwicklung der Projekte in der Cadelu-Kirche im Kongo, die der Kirchenkreis im letzten Jahr mit 32.000 Euro aus Partnerschaftsrücklagen unterstützt hat, berichtete der Ökumenereferent der evangelischen Kirche in Dortmund und Lünen, Gerd Plobner.
Die Mais- und Maniokmühle in Ikau, die der Kirchenkreis West mitfinanziert hat, erwirtschafte Gewinn. Die Fahrräder, die gekauft wurden, gewährleisten den Warentransport. Der Gewinn der Initiativen bleibe in der Region oder werde für Reparaturen oder Anschaffungen zurückgelegt. Wenn es Probleme gäbe, werde dort nach eigenen Lösungen gesucht und nicht wie früher gleich nach Hilfe aus dem Ausland gefragt, berichtete Plobner. Die Synode hat ein Gremium berufen, das den Einsatz der verbliebenen Rücklagen steuern soll.
Auf der Synode stellte sich Pfarrer Valens Karangwa von der Presbyterianischen Kirche Ruandas vor. Karangwa ist seit Kurzem in der Gemeinde Dortmund-Schüren tätig, übernimmt darüber hinaus auch regionale Aufgaben in der Partnerschaftsarbeit. Er wird für mindestens drei Jahre in Dortmund bleiben.
Die Synode war die letzte des Kirchenkreises. Denn Anfang des nächsten Jahres werden sich die drei Dortmunder Kirchenkreise und der Lüner Kirchenkreis vereinigen.
In seinem persönlichen Rückblick auf 53 Jahre Kirchenkreis Dortmund-West erinnerte Superintendent Michael Stache auch an die Veränderungen: Die Diakoniestationen wurden von den Gemeinden an das Diakonische Werk abgegeben, Gemeinden haben sich zu drei großen Gemeinden vereinigt und die Schwerpunktpfarrstellen wurden eingerichtet.
Die nächsten Schritte zum neuen Kirchenkreis sind die Gemeinsame Versammlung der Kreissynoden am 12. Oktober in St. Reinoldi, die Verabschiedung des Kirchenkreises West am 22. Dezember in der Bartholomäus-Kirche in Lütgendortmund und schließlich die Einführung des Superintendenten und Kreissynodalvorstandes des Evangelischen Kirchenkreises Dortmund am 19. Januar 2014, 11.30 Uhr in St. Reinoldi.