23.01.2014 // Reinoldustag

Flucht und Migration im Mittelpunkt

Das Thema Flucht und Migration stand im Mittelpunkt des diesjährigen Reinoldustages, dem Neujahrsempfang der beiden Kirchen.

Reinoldustag - Neujahrsempfang der Kirchen

Das Thema Flucht und Migration stand im Mittelpunkt des diesjährigen Reinoldustages, dem Neujahrsempfang der beiden Kirchen.

Am 23. Januar 2014 empfingen die Evangelische und die Katholische Kirche Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Bildung und Kultur. Auftakt war ein öffentlicher ökumenischer Gottesdienst in der Stadtkirche St. Reinoldi.

Superintendent Ulf Schlüter von der Evangelischen Kirche und der stellvertretende Stadtdechant Ludger Hojenski  von der Katholischen Kirche gestalteten den Gottesdienst. Er stand unter dem Bibelspruch „Wenn ein Fremder bei euch wohnt …“ (3. Mose 19, 33).

Gemeinsam, so Hojenski in seiner Predigt, wolle man über das Fremdsein nachdenken. Es sei etwas, das „niemand wirklich sucht und will.“ Die heilige Schrift, „die Urkunde unseres Glaubens“, lege fest, wie Fremde zu behandeln sind: „ Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst“, laute der zitierte Bibelspruch weiter.

Mit ihm, so Superintendent Schlüter beim anschließenden Empfang, wollten die Kirchen „ein Zeichen setzen“. Denn die Zahl der Flüchtlinge und Zugewanderten in Dortmund würde steigen. Den daraus resultierenden Aufgaben müssten sich Kirchen und Stadt gemeinsam stellen.

Schlüter erinnerte an das Angebot, Wohnraum im Kirchenbesitz für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. „Die Grenzen der EU hermetisch abzuschotten, ist nach Überzeugung der Kirchen weder ein möglicher noch ein richtiger Weg.“ Lampedusa sei das „Fanal für unsere Verantwortung“.

Mit Blick auf die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien wollte Schlüter die Probleme nicht verharmlosen. „Wir verstehen, dass gerade die Nachbarschaften beunruhigt sind“. Deshalb sei es unsolidarisch, die Bewohner der Nordstadt mit den Herausforderungen alleine zu lassen.

Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände hätten deshalb das Dortmunder Netzwerk EU-Zuwanderung gegründet. In Planung sei eine Ökumenische Anlaufstelle EU Armutswanderung.

  • Das Statement der Kirchen zum Herunterladen:
    reinoldustag2014kirchenstatement.pdf, Größe 96 KB
Am Gottesdienst und Empfang des Reinoldustages nahmen Bürgermeisterin Birgit Jörder Frauen und Männer teil, die in Dortmund Verantwortung für die Gesellschaft tragen.
Foto: Stephan Schütze