12.10.2015 // Dortmunder ACK wird 50

Für die Einheit der Christen

1965 schlossen sich christliche Kirchen und Gemeinden in Dortmund zu einer lokalen Arbeitsgemeinschaft der ACK zusammen, neben Berlin und Rhein-Main eine der ersten in der Bundesrepublik.

Dortmunder Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen wird 50

„Wir sind Gottes Mitarbeiter“, dieser Bibeltext aus 1. Kor. 3.9. nehmen vermutlich alle Christen für sich in Anspruch. Um die Einheit aller Christen nach vorn zu bringen, hat sich 1948 die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e. V.“ (ACK) gebildet.

17 Jahre später, 1965, schlossen sich christliche Kirchen und Gemeinden in Dortmund zu einer lokalen Arbeitsgemeinschaft der ACK zusammen, neben Berlin und Rhein-Main die erste in der Bundesrepublik. Ende Oktober feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen in der Stadtkirche St. Reinoldi.

Nach eigenem Zeugnis waren es die Erfahrungen des zweiten Weltkrieges, die die Kirchen erschüttert hatten, nicht zu gemeinsamem Zeugnis und Handeln gefunden zu haben. Zusammen sollten sich alle Christen um die Sorgen dieser Welt kümmern. So bildeten sich neben dem weltweiten Ökumenischen Rat der Kirchen in vielen Ländern Nationale Kirchen- und Christenräte, in Deutschland die ACK.

Gründungsmitglieder waren fünf Kirchen, der erste Vorsitzende war Pfarrer Martin Niemöller. Heute hat die ACK 17 Mitgliedskirchen – von A wie „Arbeitsgemeinschaft Anglikanisch-Episkopaler Gemeinden in Deutschland“ bis S wir „Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland“. Hinzu kommen sechs Gastmitglieder und vier Zusammenschlüsse mit Beobachterstatus.

Auch in Dortmund hatte es bereits in den 1950er Jahren ökumenisch engagierte Pfarrer und Gemeinden gegeben. „Ende 1964 haben wir uns dann getroffen“, erinnert sich das Gründungsmitglied Pfarrer Heinrich Brüggemann. „Fritz Harriefeld von der evangelisch-methodistischen Gemeinde, Theodor Dietz von den Altkatholiken und ich.“ Pfarrer Klaus von Stieglitz, der damalige Superintendent des Kirchenkreises Dortmund-Mitte, unterstützte im Hintergrund das Vorhaben.

1965 schließlich gründete sich die Dortmunder ACK in der Friedenskirche der Evangelisch-methodistischen Kirche. Zu ihren Gründungsmitgliedern zählten die methodistische, die altkatholische und die Evangelische Kirche. 1968 trat die Katholische Kirche bei. Im Laufe der Jahre sind die Griechisch-Orthodoxe Kirche, der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, die Heilsarmee und die selbständige evangelische-lutherische Kirche dazugekommen.

Gastmitglieder sind die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und der Bund freier evangelischer Gemeinden. Einen Beobachterstatus hat die Religiöse Gesellschaft der Freunde, besser unter der Bezeichnung „Quäker“ bekannt. Mit der Christengemeinschaft Hainallee bestehen ständige Kontakte.

„Drei Gottesdienste im Jahr haben wir gemeinsam gefeiert“, so Brüggemann rückblickend. Einen während der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen im Januar, einen zweiten nach Pfingsten und einen weiteren zum Erntedankfest. Ging es damals hauptsächlich darum, sich und die jeweilige Lehre gegenseitig kennenzulernen, so hat man später weitere Schritte gewagt.

„In den letzten Jahren haben wir uns in Richtung der fremdsprachigen Gemeinden geöffnet“, sagt Pfarrer Wolfgang Buchholz, der Vorsitzende der ACK Dortmund. Bereits zuvor war die ACK engagiert in den Städtepartnerschaftskonferenzen, zunächst mit Leeds, später auch mit Buffalo und Amiens.

Als Ergänzung zur ACK wünscht sich Buchholz mit Blick auf die jüdische Gemeinde und die Moscheegemeinden einen Rat der Religionen. Das kann sich auch Brüggemann vorstellen. „Wir müssen den Blick auf die Globalität und auf die anderen Religionen richten.“

50 Jahre ACK Dortmund

  • Zu ihrem 50. Geburtstag lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen am
    Donnerstag, 22. Oktober in die Stadtkirche St. Reinoldi ein. Beginn ist um 19 Uhr.

Grußworte zum Geburtstag gibt es unter anderem von OB Ullrich Sierau, Ahmad Aweimer (Sprecher des Rates der Muslime in Dortmund), einem Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde, Dr. Burckhard Neumann (Vorsitzender der ACK NRW) und Erzpriester Constantin Miron (Vorstand ACK Deutschland).

Musikalisch gestalten die Geburtstagsfeier der Bläserkreis an St. Reinoldi, Chöre aus dem Evangelischen Kirchenkreis, Chor und Band der frankophonen Gemeinden in Dortmund und der Chor der griechisch-orthodoxen Gemeinde.

Foto: Stephan Schütze
Seit Jahren veranstaltet die ACK das „Neujahrssingen International“ mit Gemeinden aus Europa, Afrika und Asien.