09.09.2019

Für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Die Messe „Fair Friends“ mit Workshops, Aktionen und Vorträgen

Eine Zinnmine auf der Insel Bangka in Indonesien, eine Kupferschmelze in Mufulira in Sambia, eine Handyfabrik am Stadtrand von Shanghai und schließlich eine Elektroschrotthalde am Stadtrand von Accra in Ghana – ganz dicht dran konnte man sein an der Entstehung und Entsorgung eines Handys. Dicht dran dank des Computerspiels „Minehandy“ und einer VR-Brille, die die Realität hochauflösend und in drei Dimensionen vorgaukelt. „Minehandy“ war die Attraktion beim Stand der Evangelischen Jugend von Westfalen auf Deutschlands größter Nachhaltigkeitsmesse „Fair Friends“.

Das Spiel ist kostenfrei (www.handyaktion-nrw.de/minehandy) und lehnt sich an „Minecraft“ an. Spielerisch können sich (nicht nur) Jugendliche über die Rohstoffe im Handy und die Herausforderungen für Mensch und Umwelt auseinandersetzen. 

Alles drehte sich Anfang September in den Westfalenhallen um nachhaltige Lebensstile. 230 Aussteller aus elf Ländern präsentierten Produkte, Ideen und Informationen zum Fairer Handel, Umweltschutz und plastikfreiem Leben. Angesichts der aktuellen Entwicklungen waren auch die „Fridays for Future“ vor Ort. Die „Seebrücke Dortmund“ informierte über die Arbeit der zivilen Seenotrettung und über das nicht enden wollende Sterben von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. Auch die Dortmunder Mitternachtsmission war vertreten. Präsenz zeigen und informieren war hier das Motto. 

Bei einer Mitmachaktion ging es beim Stand des Amts für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung darum, wie Klima und Regenwald zu schützen sind, was man gegen Kinderarbeit und für sauberes Wasser tun kann. Direkt daneben war der gemeinsame Stand des Infozentrums 3. Welt (IZ3W), des Netzwerks Dortmunder Schülerfirmen und der „Fairen Kita“. Bundesweit gibt es 218 faire Kitas, die fair gehandelte Produkte verwenden und das Thema der nachhaltigen Entwicklungen den Kleinen nahebringen. In Dortmund ist bereits die evangelische Kindertagesstätte in Schüren als „fair“ zertifiziert. Weitere sollen folgen. Das IZ3W bot eine Kleidertauschbörse und upcycling-workshops an, bei denen aus alten Kalendern Briefumschläge und aus Stoffresten Ketten wurden. die Schülerfirmen verkauften faire Produkte wie Bücher und Mappen und junge Messescouts führten Gleichaltrige durch die beiden Messehallen.

Die Schirmherrschaft der „Fair Friends“ hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze übernommen. Sie betonte in ihrem Grußwort: „Für die Trendumkehr brauchen wir Strategien und konkretes Handeln, das gilt für Politik, Wirtschaft, Finanzmärkte und Zivilgesellschaft. Die `Fair Friends´ zeigt an konkreten Beispielen, wie das gehen kann.“

Foto: Stephan Schütze
Mehrere Einrichtungen der Evangelischen Kirche waren bei der „Fair Friends“ vertreten. Foto: Stephan Schütze